Ludwigsburg setzt sich für den Baumschutz ein

Sie spenden Schatten, säubern die Luft und wirken als natürlicher Lärmschutz: Deshalb werden Bäume in Ludwigsburg bald besonders geschützt und gefördert. Was es dabei zu beachten gibt – und wie man für einen Baum sogar noch Geld bekommt.

Blick von unten in die Krone eines Baumes. Die Sonne scheint durch die Blätter.
Bäume wie dieser sind nicht nur schön – sie sind auch wichtig für das Klima in der Stadt. (Foto: AdobeStock/eyetronic)

Der Ludwigsburger Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause am Mittwoch, 28. Juli 2021, dem Entwurf einer Baumschutzsatzung mehrheitlich zugestimmt. Nicht nur die öffentlichen Bäume, auch die auf privaten Grundstücken, genießen damit einen besonderen Schutz.

Fast 30.000 Bäume in Ludwigsburg gehören der Stadt, aber vielen setzen Trockenheit, Schädlinge und Unwetter zu. Eine besorgniserregende Tatsache, da sie mehr denn je gebraucht werden: Bäume bauen Kohlendioxid ab und bieten kühle Plätze im Sommer. Deshalb sollen mit der neuen Satzung besonders alte Bäume mit einem Stammumfang von einem Meter geschützt werden, bei manchen Arten schon ab 80 Zentimetern. Bevor so ein Baum gefällt wird, muss man künftig bei der Stadtverwaltung um Erlaubnis fragen. Davon ausgenommen sind Bäume im Wald, in Kleingartenanlagen, Obstbäume, Pappeln und Nadelbäume.

Fördern statt fällen

Werden Grundstücke neu bebaut oder wachsen die Bäume zu hoch hinaus, wollen sie viele Eigentümer oft lieber fällen. Stattdessen bietet die Stadt nun ein Förderprogramm an, sagt Ulrike Schmidtgen, die Fachbereichsleiterin für Tiefbau und Grünflächen: „Wenn jemandem etwa altershalber die Baumpflege zu viel wird, können wir mit Fördermitteln helfen und die Pflege und den Schnitt der Bäume anteilig übernehmen“, erklärt sie.

Für das Programm stehen insgesamt 60.000 Euro Fördermittel bereit. Die Pflege privater Bäume im bewohnten Stadtgebiet mit einem Umfang von einem Meter und mehr kann dadurch gefördert werden. Für einen Baum können bis zu 1.000 Euro Zuschuss in fünf Jahren an die Eigentümer ausbezahlt werden.

Bäume als Partner in Sachen Klimaschutz

Das Geld der Stadt sei dabei sehr gut angelegt, sagt Ulrike Schmidtgen – und beschreibt die Auswirkung eines gefällten Baums: „Um einen hundert Jahre alten Baum zu ersetzen, muss man über 5.000 junge Bäume pflanzen, um dieselbe Klimabilanz zu erreichen. Da rechnet sich unser Förderprogramm.“

Noch sind die Satzung und das Förderprogramm aber nicht rechtskräftig. Im September wird die Beteiligung durchgeführt, erst danach kann der Gemeinderat endgültig abstimmen. Bürgermeister Michael Ilk betont, wie wichtig die Satzung für die Stadt ist: „Wir haben in Ludwigsburg schon nachweislich viel für den Klimaschutz getan“, erklärt Ilk. „Die Herausforderung müssen wir aber immer wieder von Neuem angehen – gemeinsam und nachhaltig mit allen in der Stadt, denn der Klimaschutz ist eine Aufgabe für die ganze Gesellschaft.“ (Clemens Flach)

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