Grünzug Riedgraben glänzt mit neuem Charme

Die naturnahe Gestaltung des Riedgrabens mit barrierefreien und attraktiven Aufenthaltsbereichen ist nun abgeschlossen. Was sich genau geändert hat und wie das möglich wurde.

Freuen sich über den umgestalteten Riedgraben: Bürgermeister Sebastian Mannl (ganz links), Regionaldirektor Alexander Lahl (Dritter von links) mit engagierten Bürger*innen und Mitarbeitenden der Stadtverwaltung. (Foto: Benjamin Stollenberg)

Mitten in Eglosheim reihen sich Biotope, Kleingärten, Streuobstwiesen und landwirtschaftlich genutzte Flächen aneinander und bilden den Grünzug Riedgraben. Viele Ehrenamtliche kümmern sich seit Jahrzehnten um dieses Gebiet, pflegen und erhalten es. So ist auch der dortige Naturlehrpfad entstanden. Ein weiteres Herzensprojekt sowohl der Eglosheimer*innen als auch der Stadtverwaltung ist nun abgeschlossen: die naturnahe Umgestaltung des Riedgrabens für die Naherholung mit barrierefreier Erschließung, Einfassung der Quelle und attraktiven Bereichen zum Verweilen sowie für Sport und Spiel.

Um den Riedgraben nutzbarer und attraktiver zu machen, haben die Planer den Fokus auf den Ort, die Bedürfnisse der Menschen sowie der dortigen Tier- und Pflanzenwelt gelegt. Die Stadtverwaltung hatte dabei den Bürgerverein Eglosheim, den Obst- und Gartenbauverein, die AG Grün und den Stadtteilausschuss an der Umgestaltung beteiligt. Außerdem waren alle Eglosheimer*innen eingeladen, sich bei einem Workshop vor Ort mit den Planungen auseinanderzusetzen. „Das Engagement der Bürger*innen aus Eglosheim seit mehr als 20 Jahren ist einfach einmalig“, erklärte dazu Bürgermeister Sebastian Mannl. „Ihre Beständigkeit und Ausdauer haben einen Raum geschaffen, von dem jeder profitiert. Durch die Umgestaltung hat der Riedgraben einen ganz speziellen Charme bekommen.“

Wege sind nun barrierearm

Bereits bestehende Lebensräume für Tiere und Pflanzen wurden aufgewertet, etwa durch die Ansaat von Wiesen, sowie neue Lebensräume geschaffen. Das trägt zu einer Vernetzung des Biotopverbundes bei. Die Wegeführung wurde auf drei Schwünge reduziert, so sind der Friedhof und der Hans-Römer-Weg jetzt barrierearm zugänglich. Parallel zum Riedgraben wurde der vormals enge Weg verbreitert, wofür bestehende Gartengrundstücke in Teilen zurückgebaut wurden.

Der natürliche und wertvolle Gehölzbestand wurde erhalten und ergänzt, Auflichtungen und Natursteinmauern gliedern Trockenstandorte am Hang. Der wechselfeuchte Lebensraum und Namensgeber „Riedgraben“ wurde durch Modellierungen und Bepflanzungen renaturiert. Als positiver Nebeneffekt sind dabei Retentionsflächen für Starkregenereignisse entstanden – also tiefer liegende Flächen, die im Falle von Hochwasser als Überflutungsflächen genutzt werden können.

Quelle wurde gefasst

Das austretende Hangwasser, das bisher auf den Wegebereich floss und dort zu Pfützen führte, wurde an der Quelle zu einem Brunnen gefasst. Spiel- und Bewegungsgeräte, die in ihrer abstrakten Gestaltung Bäumen ähneln, laden zur Benutzung ein und ergänzen das attraktive Naherholungsgebiet. Ulrike Schmidtgen, die Leiterin des städtischen Fachbereichs Tiefbau und Grünflächen, freut sich: „Ein Herzensprojekt wurde umgesetzt. Die weiteren kleinen Vorhaben, die wir im Riedgraben gemeinsam mit den Bürger*innen und Vereinen angehen, werden diesen zukünftig noch mehr beleben. Dazu zählen die Bepflanzung des Biotops und der Natursteinmauer.“

Möglich wurde die Umgestaltung des Riedgrabens durch eine entsprechende Kofinanzierung des Verbands Region Stuttgart (VRS): Das bedeutet, von den Projektkosten in Höhe von insgesamt circa 970.000 Euro hat der VRS die Hälfte übernommen. Auch der NABU Ludwigsburg unterstützte das Projekt mit einer Spende. Für die Kofinanzierung des Projekts bedankte sich Bürgermeister Mannl beim Regionaldirektor des Verbands Region Stuttgart, Dr. Alexander Lahl, der bei der Einweihung des neuen Grünzugs ebenfalls anwesend war. „Die wenigsten wissen, wie vielfältig Natur und Landschaft in der Region Stuttgart sind“, betonte Lahl. „Seine Barrierefreiheit und seine Naturnähe zeichnen den Riedgraben dabei besonders aus. Das sind wesentliche Bausteine für einen Freiraum in einer älter werdenden Gesellschaft.“ (Karin Brühl) 

Zum Seitenanfang