Stadt setzt verstärkt auf Solarenergie

Die Stadtverwaltung will die Kraft der Sonne noch besser nutzen – dazu forciert sie den Bau von Photovoltaik-Anlagen. Aber auch sogenannte Balkon-Solaranlagen werden unterstützt.

Die Photovoltaikanlage „Mensa Grundschulareal“ in der Gartenstraße 14 ist seit 2015 in Betrieb und hat eine Leistung von 9,36 Kilowatt-Peak. (Foto: Stadt Ludwigsburg)

Ludwigsburg will bis zum Jahr 2035 klimaneutral werden. Dafür setzt die Stadt unter anderem auf den Ausbau erneuerbarer Energien und baut die Kapazitäten bei der Gewinnung von Strom aus Sonnenenergie massiv aus. Das bedeutet: Auf städtischen Gebäuden soll es mehr Photovoltaik-Anlagen geben. Neben dem Klimaschutz will die Stadt damit auch Stromkosten sparen sowie unabhängiger von Gas und Öl werden. Wichtig ist der Stadtverwaltung außerdem, so ihrer Vorbildfunktion gerecht zu werden.

„Um die Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen, ist es unsere Aufgabe, alle möglichen Hebel in Bewegung zu setzen“, erklärt dazu Bürgermeisterin Andrea Schwarz. „Der Start des Photovoltaik-Ausbauprogramms ist eine der Klimaschutzmaßnahmen, mit denen wir jetzt konkret in die Umsetzung gehen. Allein bis zum Jahr 2030 können wir mit diesem Programm circa 12.000 Tonnen Kohlendioxid einsparen.“ Das Thema Photovoltaik lohne sich jedoch nicht nur für den Klimaschutz, sondern auch für den Geldbeutel: „Daher prüfen wir aktuell die Möglichkeit einer finanziellen Beteiligung der Bürgerschaft. Denn nur wenn wir gemeinsam handeln, wird es uns gelingen, die Klimaschutzziele auch zu erreichen“, so Andrea Schwarz.

Stand heute gibt es auf den städtischen Gebäuden 14 Photovoltaik-Anlagen, die von der Stadt selbst betrieben werden. Sie erzeugen eine Stromleistung von insgesamt 322 Kilowatt-Peak. Hinzu kommen zwei Anlagen bei der Stadtentwässerung – und 18 weitere Photovoltaik-Anlagen auf städtischen Gebäuden, die einen externen Betreiber haben.

Photovoltaik-Anlagen lohnen sich

Die Ausbaustrategie der Stadt sieht vor, bis zum Jahr 2030 die Photovoltaikleistung auf städtischen Dachflächen um weitere 6.000 Kilowatt-Peak zu steigern. Eine entsprechende Feinanalyse der städtischen Dächer hat das Potenzial ermittelt: 38 Dachflächen gelten als „besonders attraktiv“, hier lohnen sich stadteigene Photovoltaik-Anlagen. Dabei handelt es sich um Gebäude, bei denen die Stadt selbst einen hohen Stromverbrauch hat – so wie bei der bisher größten Photovoltaik-Anlage der Stadtverwaltung auf dem Dach des Fachklassentrakts auf dem Innenstadt-Schulcampus. Diese Anlage besteht aus 224 Modulen, ihre Gesamtleistung beläuft sich auf rund 82 Kilowatt-Peak. Alles zur Eigenstromnutzung, das heißt, die erzeugte Strommenge wird vollständig im Fachklassentrakt und in den umliegenden Schulgebäuden verbraucht. Dadurch spart die Stadt Stromkosten in Höhe von circa 16.000 Euro pro Jahr.

Sechs solcher Anlagen zur Eigenstromnutzung sollen allein 2023 dazukommen: auf dem Verwaltungsgebäude Obere Marktstraße 1-3, auf der Mensa der Schlösslesfeldschule, auf dem Neubau der Gemeinschaftsschule Innenstadt, auf der Eichendorffschule, auf dem Modulbau der Friedensschule und auf der Kindertagesstätte Reichertshalde. Weitere Anlagen sind in Planung. Auf der städtischen Website (www.ludwigsburg.de/photovoltaikanlagen) wird über den aktuellen Ausbaustand informiert.

Programm „KlimaBonus“ wird ausgebaut

Die Feinanalyse der städtischen Dächer hat zudem 44 Dachflächen ermittelt, die sich für Photovoltaik-Anlagen eignen, bei denen jedoch nur ein geringer oder gar kein städtischer Eigenbedarf besteht. Auf diesen Dachflächen sollen die Photovoltaik-Anlagen überwiegend von den Stadtwerken Ludwigsburg-Kornwestheim betrieben werden.

Die Stadt will jedoch nicht nur die Anlagen auf den eigenen Dächern ausbauen, sondern alle Menschen in Ludwigsburg bei der Nutzung der Sonnenenergie unterstützen. Dafür wird das Programm „KlimaBonus“ jetzt noch attraktiver und einfacher. Grundsätzlich fördert die Stadt steckerfertige Solar-Anlagen (Balkon-Module) mit 300 Euro pro Haushalt. Für Haushalte mit Ludwigsburg Card erhöht sich die Förderung, so dass von diesen kein Eigenanteil zu leisten ist. Perspektivisch ist ein „Rundum-Sorglos-Paket“ geplant. Dieses umfasst die Module entsprechend der Förderrichtlinie, die Lieferung, die Montage und den Anschluss im Netz. Durch ein vereinfachtes Antragsverfahren ist es auch nicht mehr notwendig, die Anschaffungskosten vorzustrecken. Weitere Informationen zum Programm „KlimaBonus“ sowie die entsprechenden Förderanträge finden sich hier (www.ludwigsburg.de/klimabonus).(Karin Brühl)

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