Stadtverwaltung baut digitalen Service aus

Ein neuer Fachbereich soll die Stadtverwaltung in die digitale Zukunft führen. Erste Ziele: mehr digitale Angebote für die Bürger und mobile Arbeitsplätze für die Rathaus-Mitarbeitenden.  

Der Zeigefinger eines Mannes zeigt auf das Wort "Digitalisierung".
Die Digitalisierung gehört zu den wichtigen Zukunftsthemen. (Foto: Adobe Stock/studio v-zwölf)

Die Stadt treibt das Thema Digitalisierung weiter voran. Im Rathaus wurde Anfang Juli dafür eigens der neue städtische Fachbereich Digitalisierung und Informationstechnik (IT) geschaffen. Die Leitung hat Jürgen Paulus übernommen. Der 51-Jährige studierte Wirtschaftswissenschaftler kann auf ein 27-köpfiges Team zurückgreifen, das in weiten Teilen aus dem ehemaligen Team IT des Fachbereichs Organisation und Personal besteht. Das Aufgabengebiet des neuen Fachbereichs geht aber über die klassischen IT-Aufgaben hinaus.

„Für uns gehört die Digitalisierung zu den wichtigen Schwerpunktthemen der kommenden Jahre. Wir wollen die Transformation sowohl intern – also innerhalb der Stadtverwaltung zum Beispiel durch den Ausbau von mobilen Arbeitsplätzen – als auch extern vorantreiben. Das heißt, wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern künftig deutlich mehr digitale Dienstleistungen zur Verfügung stellen“, betont Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht.    

Neben der Sicherstellung des aktuellen IT-Betriebs der Stadtverwaltung standen für Jürgen Paulus in den ersten Monaten vor allem eine Bestandsaufnahme und Bewertung der vorhandenen IT-Leistungen sowie die Definition von strategischen Handlungsfeldern und die Planung erster Projekte im Mittelpunkt.

Strategische Handlungsfelder

Inzwischen sind die vier strategischen Handlungsfelder definiert, die der Fachbereich schwerpunktmäßig bearbeiten wird: Das erste Handlungsfeld ist die klassische IT der Stadtverwaltung selbst, ihre Organisation und ihr Leistungsumfang. Ziel ist es hier, die Betriebssicherheit zu gewährleisten, die Qualität und Effizienz zu steigern und Kosten zu senken.

Das zweite Handlungsfeld trägt den Titel „Arbeitswelten und Kommunikation“. Es beschäftigt sich unter anderem mit den Fragen, wie künftig mobile und barrierefreie Arbeitsplätze im Rathaus aussehen und umgesetzt werden können oder wie eine flächendeckendende Netzabdeckung – auch der Außenstellen – erreicht werden kann.

Im dritten Handlungsfeld „Zukunftskommune Ludwigsburg“ geht es vor allem darum, den digitalen Service der Stadt beispielsweise für die Bürgerinnen und Bürger oder die Gewerbetreibenden auszubauen. Zeitnah realisiert werden soll hier unter anderem ein digitaler Bewohnerparkausweis. Weitere Verwaltungsdienstleistungen wie die digitale Bauakte sollen folgen. Wesentlicher Baustein der „Zukunftskommune Ludwigsburg“ wird die Einbettung dieser digitalen Anwendungsfälle in ein integriertes und übergreifendes Konzept sein. Ziel dabei ist es, den „Lebensraum Ludwigsburg“, unter anderem mit Hilfe eines digitalen Bürgerkontos, zukünftig auch digital abzubilden. Alle städtischen Dienstleistungen und Informationen sollen den Bürgerinnen und Bürgern über ein integriertes digitales Portal verlässlich und barrierefrei zur Verfügung gestellt werden.  

Bessere Ausstattung für Kitas

Auch die Digitalisierung in den Kindertageseinrichtungen wird forciert. Die Stadt startet mit dem Projekt „Kita goes digital“ eine Digitalisierungsoffensive, für die sie vom Land ganz aktuell eine hundertprozentige Förderung in Höhe von 368.000 Euro erhalten hat. Damit sollen unter anderem Geräte und Software beschafft und die technischen Voraussetzungen für eine bessere Vernetzung der Kita-Mitarbeitenden untereinander und mit den Eltern geschaffen werden. Außerdem gibt es die Idee der Entwicklung einer für alle Einrichtungen einheitlichen, integrierten Kita-App.

Im vierten Handlungsfeld „Verwaltungsprozess und Dokumentenmanagement“ geht es vor allem um die Umsetzung einer papierlosen Verwaltung und weiterer Verfahren wie beispielsweise das Management digitaler Akten oder die digitale Rechnungsprüfung. „Ich bin überzeugt, dass wir mit dieser Themen-Ausrichtung auf dem richtigen Weg sind und wir die digitale Transformation vorantreiben können“, so Jürgen Paulus. Dafür hat der Fachbereich Finanzmittel in Höhe von 3,6 Millionen Euro für den städtischen Haushalt 2022 angemeldet. (Susanne Jenne)

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