Zusammen gegen Kinderarmut in Ludwigsburg

Alle Kinder sollten die gleichen Chancen haben, gesund aufzuwachsen und am sozialen Leben teilzunehmen. Gegen Kinderarmut gibt es jetzt in Ludwigsburg ein spezielles Projekt.

Das Logo besteht aus dem Text "Starke Kinder - chancenreich - in Ludwigsburg" und der Illustration einer Kinderhand.
Das Ludwigsburger Logo des Projekts „Starke Kinder – chancenreich“. (Logo: Land Baden-Württemberg/Stadt Ludwigsburg)

In Baden-Württemberg ist jedes fünfte Kind armutsgefährdet. Das heißt, es lebt in einer Familie, die über weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Haushaltseinkommens verfügt. Diese Kinder haben weniger Teilhabechancen. Das bedeutet etwa, dass sie schlechter sozial integriert sind – zum Beispiel, weil sie sich Freizeitangebote nicht leisten können – und einen schlechteren Zugang zu Bildung haben.

Das Land Baden-Württemberg fördert deshalb in seinem Projekt „Starke Kinder – chancenreich“ die Einrichtung von Präventionsnetzwerken gegen Kinderarmut. Ein solches Präventionsnetzwerk wird jetzt auch in Ludwigsburg aufgebaut. Ziel ist es, die vorhandenen Angebote, Strukturen, Netzwerke und Institutionen im Themenfeld Armutsprävention zu einer sinnvollen Gesamtstruktur zusammenzuführen.

Koordinatorin eingestellt

Im vergangenen Jahr wurde bei der Stadtverwaltung dafür eine Netzwerk-Koordinatorin eingestellt: Gabriela Feiert, gelernte Jugend- und Heimerzieherin sowie studierte Sozialpädagogin. Zunächst hat sie sich einen Überblick über die Ist-Situation in Ludwigsburg verschafft, verschiedene Institutionen und Akteur*innen kennengelernt und erste Treffen organisiert. Themen waren unter anderem der Konsum digitaler Medien im Kleinkindalter und seine Auswirkungen sowie die Nutzung und Attraktivität der Ludwigsburg Card.

Regelmäßig verschickt Gabriela Feiert Rundmails an alle Träger von Kindertageseinrichtungen, in denen sie kurz und knapp verschiedene Unterstützungsangebote für Kinder und Familien vorstellt. Wenn pädagogische Fachkräfte über die Angebote Bescheid wissen, können diese in Elterngesprächen darauf hinweisen.

Auftaktveranstaltungen im März

In einem nächsten Schritt gibt es im März Auftaktveranstaltungen in den Stadtteilen Grünbühl-Sonnenberg, Eglosheim, Mitte und Oststadt. Eingeladen sind alle für Kinder, Jugendliche und deren Familien relevanten Akteur*innen. Das Ziel ist die Bildung von Netzwerkgruppen. „Ludwigsburg ist bereits sehr gut aufgestellt im Kampf gegen Kinderarmut“, erläutert Gabriela Feiert. „Jetzt geht es darum, sich noch besser zu vernetzen, Lücken im Angebot zu erkennen und zu schließen und Dopplungen festzustellen.“

Und Erste Bürgermeisterin Renate Schmetz ergänzt: „Es ist entscheidend, dass die Angebote zur Bekämpfung von Kinderarmut den Betroffenen bekannt sind und diese dann auch angenommen werden. Ich sehe großes Potenzial im Netzwerk, dies zu verbessern.“ Sie betont: „Unser Ziel ist es, die Kinderarmut zu bekämpfen und eine Gesellschaft zu schaffen, in der jedes Kind gleiche Chancen erhält und aufblühen kann. Kinder sollen in einem Umfeld aufwachsen, in dem sie ihre Potenziale entfalten und ihre Träume verwirklichen können."

Renate Schmetz begleitet das Ludwigsburger Projekt „Starke Kinder – chancenreich“ als Vorsitzende der Steuerungsgruppe. In dieser sitzen außerdem Daniel Wittmann (Leiter des städtischen Fachbereichs Bildung und Familie), Raphael Dahler (Leiter des städtischen Fachbereichs Gesellschaftliche Teilhabe, Soziales und Sport), Martin Strecker (Geschäftsführer Kreisdiakonieverband Ludwigsburg, als Vertreter der Liga der freien Wohlfahrtsverbände) und Anja Beckmann (Leiterin des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie beim Landratsamt).
(Meike Wätjen)

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