Neues Vorgehen für das Franck-Areal

Das ehemalige Gelände der Firma Franck am Bahnhof bietet Raum für viele neue Ideen der Stadtplanung. Warum der erste Wettbewerb dazu aufgehoben wurde und wie es jetzt weitergeht.

An der Pflugfelder Straße liegt das ehemalige Fabrik-Gelände der Firma Franck – ein Ort mit viel Potenzial für die Stadt. (Foto: Thomas Wolf)

Für die Planung am Franck-Areal gibt es einen neuen Ansatz: Für das frühere Industriegelände zwischen dem Westausgang des Bahnhofs und der Pflugfelder Straße hatte die Stadt Ludwigsburg ein Konzeptverfahren ausgelobt. Teams aus Investoren und Architekten konnten sich ab dem Frühjahr 2023 dafür bewerben. Ausgeschrieben war ein städtebauliches Konzept für das Areal mit einem Konzept auch für Nutzung, Mobilität und Energieversorgung. Mittlerweile hat sich die Situation auf dem Immobilienmarkt allerdings so stark verändert, dass das auch Auswirkungen auf die Planung für das alte Industriegelände hat.

Ursprünglich waren fünf Teams für den Konzept-Wettbewerb ausgewählt worden. Von diesen stiegen drei wegen der verschlechterten Wirtschaftslage am Bau wieder aus. Am Ende reichten nur zwei Teams ein Konzept ein, konnten aber beide in ihren Entwürfen nicht die architektonischen und wirtschaftlichen Vorgaben der Stadt erfüllen. Deshalb geht die Stadtverwaltung nun neue Wege, um das Franck-Areal als wichtiges städtebauliches Projekt für Ludwigsburg weiterzuentwickeln.

Welche Ziele die Stadt mit dem Areal verfolgt

„Wir wollen nicht auf die Schnelle eine Entwicklung erzwingen“, sagt Ludwigsburgs Baubürgermeisterin Andrea Schwarz und betont: „Wir nehmen uns die Zeit, die dafür nötig ist, um unsere Ziele zu verwirklichen.“

Diese habe man gemeinsam mit dem Gemeinderat und unter Beteiligung der Bürgerschaft erarbeitet. „Wir werden unsere Leitplanken nicht verlassen. Auf dem Franck-Areal soll ein gemischtes Quartier am Bahnhof entstehen, in dem Arbeiten, Freizeit, Kunst und Kultur, Wohnen und Hochschul- oder Bildungsangebote einen Platz finden.“

Weitere Schritte in der Planung

Die Stadtverwaltung will nun eines der Gebäude im Südosten des Areals selbst als Projektentwickler für die öffentliche Nutzung planen: Von dort ist künftig eine zweite Bahnhofs-Unterführung zum Zentralen Omnibus-Bahnhof vorgesehen, auch eine weitere Fahrrad-Abstellanlage ist möglich. Außerdem sollen Pläne für weitere Gebäude auf dem Franck-Areal auf ihre wirtschaftliche Machbarkeit hin untersucht werden.

Durch einen neuen Wettbewerb soll schließlich ein eigener städtebaulicher Rahmenplan entworfen werden. Bei dem Auswahlverfahren können dieses Mal bis zu zehn Teams teilnehmen, und während des Wettbewerbs sind mehrere Zwischenschritte und mehr Rückkoppelung zwischen der Verwaltung und den Teilnehmenden eingeplant – damit sich dann die zentralen Forderungen auch im Ergebnis wiederfinden.

Was in der Zwischenzeit passiert

Während die Planung weiter voranschreitet, steht die Uhr auf dem Gelände am Bahnhof nicht still: „Auf dem Franck-Areal hat sich schon viel entwickelt – hier wird deutlich, welche Wünsche die Menschen für unsere Stadtmitte haben“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht. „Wir nutzen die ‚Zwischenzeit‘ in diesem spannenden Umfeld weiterhin für kulturelle Veranstaltungen, bieten Räume für junge Unternehmen und Möglichkeiten für Freizeit oder Gastronomie. Für unsere Jugend und das Ludwigsburger Nachtleben wollen wir hier unbedingt auch einen Club in einem der ehemaligen Lagergebäude. Es gibt zwar dort noch keine Infrastruktur, die Räume bieten so aber auch eine große Chance für einen Club mit experimentellem Charakter.“

Für diese Vorhaben gibt es nun mit der längeren Zwischennutzung bis voraussichtlich 2026/2027 auch wieder mehr Spielraum. Am Donnerstag, 16. Mai 2024, startet wieder der „Sommer auf dem Franck-Areal“ mit vielen Kultur- und Freizeitangeboten von After-Work bis Silent Disco. Die Stadt wird bald über das Programm informieren. (Clemens Flach)

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