Ein Treffpunkt für alle

Am heutigen Freitag fällt der Startschuss für ein neues Veranstaltungskonzept auf dem Akademiehof: Wie es den Platz beleben, sicherer machen und zu einem attraktiven und friedlichen Treffpunkt in Ludwigsburg werden lassen soll.

Mehrere Menschengruppen in der Abenddämmerung auf dem Akademiehof.
In der wärmeren Jahreszeit ist der Akademiehof ein beliebter Treffpunkt vor allem für jüngere Leute. (Foto: Christiana Kunz)

Ein ganzes Paket an Maßnahmen soll den Akademiehof sicherer machen. Dazu gehört auch ein Konzept für regelmäßige Veranstaltungen, das Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht und Polizeipräsident Burkhard Metzger bei einem Pressegespräch im Rathaus präsentierten. Die ersten Veranstaltungen starten am heutigen Freitag (3. Juni): Ab 18 Uhr gibt es „Outdoor-Games“, also Spiele im Freien, etwa Volleyball, Spikeball (ein Spiel mit Trampolin, einem Ball und zwei Teams) und Wikinger-Schach. Das eigentlich für 23 Uhr geplante Mitternachtskino der Filmakademie Baden-Württemberg wird aufgrund der hohen Regenwahrscheinlichkeit auf den 8. Juli verschoben. An diesem Tag findet auch ein Jugendhearing auf dem Akademiehof statt. Am 26. oder 27. August ist ebenfalls ein Mitternachtskino geplant.

„Unser Ziel ist es, mit den Veranstaltungen den Akademiehof zu bespielen und auch ein neues Publikum anzulocken, um damit eine gute Mischung auf dem Platz zu erreichen“, erklärt Oberbürgermeister Matthias Knecht. „Bei den bisher geplanten Veranstaltungsterminen testen wir verschiedene Formate, um damit Erfahrungen zu sammeln. Auf diesen Erfahrungswerten können wir dann in Zukunft aufbauen. Außerdem können sich noch kurzfristig kleinere Veranstaltungen ergeben, die wir auf dem Akademiehof durchführen.“

Bewirtung und soziale Kontrolle

Voraussichtlich ab Juli wird außerdem ein „Bar-Container“ auf dem Akademiehof einziehen. Neben dem Getränkeausschank soll das dort eingesetzte Personal auch als soziale Kontrolle dienen, die Stimmungslage vor Ort einfangen und bei Bedarf – falls eine Situation zu eskalieren droht – Meldung an die Polizei oder den Kommunalen Ordnungsdienst machen. Dafür wird das Personal entsprechend geschult und sensibilisiert.

Natürlich will die Stadt auch wissen, wie sich junge Menschen, aber auch ein erwachsenes Publikum, ihren Akademiehof der Zukunft wünschen. Dafür soll ebenfalls voraussichtlich im Juli eine partizipative „Mitmach-Kampagne“ starten, um Wünsche, Vorstellungen und Ideen für den Platz abzufragen.

Stärkere Präsenz der Einsatzkräfte

Regelmäßige Veranstaltungen und auch der „Bar-Container“ sind jedoch nur eine Maßnahme von vielen aus dem Paket „Sicherer Akademiehof“. Darüber hinaus zeigen Einsatzkräfte von Polizei und Kommunalem Ordnungsdienst insbesondere am Wochenende, also in den Nächten von Freitag auf Samstag sowie von Samstag auf Sonntag, mehr Präsenz. Auch ein neues Beleuchtungskonzept gibt es: Es beinhaltet die Ausleuchtung des gesamten Akademiehofs auf Anforderung über die 24 Stunden besetzte Leitwarte der Stadtwerke. Polizei und Kommunaler Ordnungsdienst können von diesem Instrument Gebrauch machen, falls die Situation auf dem Platz zu eskalieren droht.

„Stadtverwaltung und Polizei arbeiten in Sachen Akademiehof weiterhin eng zusammen“, betont der Oberbürgermeister. „Dafür geht mein Dank stellvertretend an Polizeipräsident Burkhard Metzger und an den Leiter des Polizeireviers Ludwigsburg, Guido Passaro. Aber auch bei den anderen Akteuren aus der Arbeitsgruppe ‚Sicherer Akademiehof‘ bedanke ich mich ganz herzlich für das Engagement.“

„Der Polizei war und ist es ein Anliegen, dass der Akademiehof als Treffpunkt gerade auch für junge Menschen erhalten bleibt“, erklärt Polizeipräsident Burkhard Metzger die Haltung der Polizei. „Wir müssen lediglich dann eingreifen und Grenzen aufzeigen, wenn Einzelpersonen über die Stränge schlagen und grundlegende Regeln nicht mehr beachten. Wir sind aber zuversichtlich, mit viel Kommunikation und einem abgestuften Einschreitkonzept entscheidend zu einem friedlichen Miteinander auf dem Akademiehof beitragen zu können.“

Platz war in die Schlagzeilen geraten

Der Akademiehof, in der wärmeren Jahreszeit ein beliebter Treffpunkt vor allem für junge Menschen, sorgte im vergangenen Jahr immer wieder für Schlagzeilen: Nächtliche Ruhestörungen, Vandalismus, Sachbeschädigungen, zunehmender Konsum von Alkohol sowie gewalttätige Übergriffe, etwa auf Polizeibeamte, waren die Gründe dafür. Bereits im Juli 2021 hatte sich die Arbeitsgruppe „Sicherer Akademiehof“ gegründet, bestehend aus Polizei, Stadt Ludwigsburg, Stadtwerken Ludwigsburg-Kornwestheim, Filmakademie Baden-Württemberg, Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg sowie Vertreterinnen und Vertretern des Jugendgemeinderats. Ziel der AG ist es, die Attraktivität des Platzes zu erhalten, gleichzeitig aber die Sicherheit zu erhöhen.

Mitte Oktober erließ die Stadt sogar für vier Wochen ein Verweilverbot auf dem Platz. Das bedeutete, dass ein Überqueren des Akademiehofs und auch der Zugang zum Parkhaus nach wie vor möglich waren, ein „Verweilen“ war dort jedoch nicht gestattet. Dieses Verweilverbot zeigte Wirkung. Oberbürgermeister Matthias Knecht machte den Akademiehof außerdem zur „Chefsache“: Gemeinsam mit dem persönlichen Referenten des OB arbeiteten und arbeiten mehrere städtische Fachbereiche (zum Beispiel der Fachbereich Bildung und Familie, der Fachbereich Kunst und Kultur sowie der Fachbereich Sicherheit und Ordnung) an Strategien für den Platz. (Karin Brühl)

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