Stadtverwaltungen tauschen sich miteinander aus

Gleich zwei Partnerstädte hat OB Knecht kürzlich besucht: Er reiste mit einer Delegation nach Bergamo und Montbéliard – welche Themen aus Wirtschaft und Kultur dabei wichtig waren.

In Bergamos Technologiepark „Kilometro Rosso“ traf sich OB Knecht (rechts) mit Entwicklungsdirektor Roberto Marelli – und einem Roboter. (Foto: Stadt Ludwigsburg)

Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht war innerhalb einer Woche zu Besuch in zwei Partnerstädten: je einen Tag in Bergamo und Montbéliard. Im norditalienischen Bergamo tauschte er sich mit Bürgermeister Giorgio Gori aus. Während des Besuchs sprachen die beiden über die Themen Integration und Migration, europäische Fördermittel-Programme und sozialen Zusammenhalt trotz Energiewende und Preisspirale.

Knecht wurde bei dieser Reise außerdem von Bürgermeisterin Laura Castelletti im nahen Brescia empfangen, das mit Bergamo in diesem Jahr gemeinsam zur „Italienischen Kulturhauptstadt“ gekürt wurde. Bei dem Treffen wurde deutlich, wie die interkommunale Ausrichtung die Zusammenarbeit der beiden großen italienischen Städte auf den Sektoren Tourismus, Wirtschaftsförderung und Kultur verstärkt hat.

Viel Potenzial für gemeinsame Projekte und Unternehmungen

Die Ludwigsburger Delegation besuchte auch ein Labor für Robotik im „Kilometro Rosso“: Der Wissenschafts- und Technologiepark in Bergamo beherbergt zukunftsweisende Betriebe und Forschungszentren. „Wir wollen unsere Zusammenarbeit mit Bergamo im Bereich der Wirtschaft vertiefen“, beschreibt OB Knecht die Ziele. „Im fachlichen Austausch und in der Projektarbeit mit Fördermitteln steckt noch enormes Potential, um voneinander zu profitieren.“

Deshalb war auch Tanino Bellanca von der städtischen Wirtschaftsförderung mitgereist. Bei den kommenden Besuchen der Städtepartner soll es darum gehen, die Kooperation mit Ludwigsburger Firmen auszubauen: „Wir verfolgen die Idee, eine Delegationsreise für die regionale Wirtschaft nach Bergamo zu organisieren“, führt Knecht die Planung aus. „Damit möchten wir die Zusammenarbeit lokaler mittelständischer Unternehmen in unseren beiden Städten ermöglichen.“

Zusammenarbeit in der Grünflächen-Planung mit Montbéliard

Außerdem reiste OB Knecht in Ludwigsburgs älteste Partnerstadt, das französische Montbéliard. Anlass war das 30-jährige Bestehen des Wissenschafts-Parks „Près-la-Rose“ mit mehr als einhundert Pflanzenarten. Die Delegation mit Bernd Wenger vom Fachbereich Tiefbau und Grünflächen wurde von den französischen Amtskolleg*innen und Montbéliards Bürgermeisterin Marie-Noëlle Biguinet herzlich empfangen. Ludwigsburgs und Montbéliards Grünflächenämter kooperieren bereits seit mehreren Jahren miteinander.

Im Vorfeld des Besuchs hatte eine Gruppe der Technischen Dienste Ludwigsburg verschiedene Elemente im Wissenschaftspark gestaltet. Koordiniert von Bernd Wenger wurden in Anlehnung an das Blühende Barock aus Kürbissen übergroße Pilze aufgebaut. Auch einige der Holztiere, die vor ein paar Jahren noch auf der Sternkreuzung als Winterdekoration standen, fanden jetzt in Montbéliard ein neues Zuhause. „Mich begeistert außerordentlich, welche tollen Projekte immer wieder hier in Montbéliard und bei uns in Ludwigsburg gemeinsam realisiert werden“, sagte Knecht. „Ich freue mich sehr, dass die Zuständigen für Grünflächen unserer Städte schon über viele Jahre hinweg eine enge, freundschaftliche Zusammenarbeit pflegen.“

Partnerschaften und Förderprojekte

Für die Ludwigsburger Städtepartnerschaften stehen insgesamt 70.000 Euro pro Jahr zur Verfügung. Mit diesem Geld wird jedes Jahr der Austausch mit zwei Partnerstädten schwerpunktmäßig finanziert. „Wir bemühen uns darüber hinaus um Förderprojekte zu aktuellen Themen“, erklärt der OB. „Bei unseren Städtepartnerschaften soll es immer auch um wichtige politische Belange gehen. Dazu zählen etwa grenzübergreifende Herausforderungen unserer Zeit, vor denen wir gemeinsam stehen.“

So werden Partnerschaften mitunter zur Grundlage für internationale Förderprojekte in Klimaschutz oder demokratischer Bildung – und mit den zusätzlichen Mitteln aus der Förderung kann wiederum der inhaltliche und persönliche Austausch der Partnerstädte finanziert werden. (Clemens Flach)

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