Klares Bekenntnis zum Jahrhundertprojekt

Jetzt ist es beschlossen: Das Bildungszentrum West wird neu gebaut und zu einem nachhaltigen und innovativen Lernort für alle. Die Kosten sind immens, der Bau ist aber alternativlos.

Geplante Schulgebäude von außen.
Die modernen Schulgebäude bieten optimale Lernbedingungen. (Visualisierung: h4a)

Es ist ein Jahrhundertprojekt: der Neubau des Bildungszentrums West. Der Gemeinderat hat jetzt einstimmig den Baubeschluss gefasst. Bereits Endes des vergangenen Jahres hatte das Gremium der Entwurfsplanung geschlossen zugestimmt. Rund 200 Millionen Euro wird der Bau inklusive der Außenanlagen und Möblierung kosten. Die Stadt rechnet mit Zuschüssen aus der Schulbauförderung des Land und der KfW-Förderung in Höhe von rund 22 Millionen Euro. Die Bauzeit wird rund zehn Jahre betragen.

„Mit dem Neubau des BZW investieren wir mit einem Jahrhundertprojekt in den Bildungsstandort Ludwigsburg. Das Projekt wird uns finanziell sehr belasten, ist aber zwingend notwendig und bietet eine große Chance für die nachhaltige Entwicklung der Weststadt“, so Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht. „Obwohl wir das Raumprogramm und die Standards gegenüber den ursprünglichen Planungen deutlich reduziert haben, sind die Kosten gewaltig“, konstatiert auch Baubürgermeisterin Andrea Schwarz. „Der Neubau in Holzhybridbauweise ist jedoch auch ein großer Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität. Mit dem Baubeschluss ist jetzt nach einem langen Planungsprozess der Startschuss für die Umsetzung gefallen.“

Der Neubau ist notwendig, weil die Gebäude aus den 70er-Jahren, in denen das Otto-Hahn-Gymnasium, die Gottlieb-Daimler-Realschule und eine Zweigstelle der Stadtbibliothek untergebracht sind, mit Schadstoffen belastet sind. Die Stadtverwaltung hat eine Generalsanierung geprüft, diese aber ausgeschlossen, weil sie finanziell nur einen geringen Vorteil hätte und die Schadstoffbelastung nicht komplett beseitigen würde.

Moderne Räumlichkeiten

Der Neubau-Komplex wird aus drei Gebäuden bestehen: zwei Schulhäusern (Gymnasium und Realschule), die rechts und links positioniert über einen Steg mit dem Mittelteil verbunden sind. Im Mittelgebäude sind zentrale Einrichtungen wie die Mensa, Räume für die Ganztagsbetreuung oder die Stadtteilbibliothek untergebracht.

Der Neubau ist deutlich größer als das Bestandsgebäude und bietet Platz für rund 2.400 Schüler*innen. Auch die benachbarte Grundschule Osterholzschule wird dort Räume für die Ganztagsbetreuung sowie die Mensa nutzen. „Es ist ein Meilenstein für die Schulentwicklung in unserer Stadt. Die neuen Räumlichkeiten bieten alle Möglichkeiten für einen Unterricht nach heutigem Bedarf“, so Erste Bürgermeisterin Renate Schmetz. „Auch die Menschen im Stadtteil und in ganz Ludwigsburg werden vom neuen BZW profitieren“, so Schmetz weiter. Denn mit der zeitgemäßen Bibliothek, den modernen Kursräumen für die Volkshochschule oder der multifunktionalen Mensa werden wichtige Lernorte und Treffpunkte für alle geschaffen. Die neu angelegten Grünflächen rund um das Schulgebäude bieten zudem auch den Anwohnenden attraktive Aufenthaltsbereiche.

Beim Neubau wird großen Wert auf Nachhaltigkeit und eine gesunde Schule gelegt. So kommen hauptsächlich naturbelassene Materialien zum Einsatz und wo möglich wird auf Verbundstoffe verzichtet. Das Gebäude wird zudem mit Fernwärme versorgt und alle Dachflächen vollflächig mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet. Für das Ziel Klimaneutralität leistet das neue BZW einen großen Beitrag. Durch den Ersatz der beiden Bestandsschulen können rund 10 Prozent der jährlichen wärmebedingten CO2-Emissionen aller städtischen Gebäude eingespart werden.

Zehnjährige Bauzeit

Die vorbereitenden Maßnahmen für die Neugestaltung haben bereits im Februar dieses Jahres mit Baumfällungen und -pflanzungen begonnen. Inzwischen ist auch die Stadteilbibliothek aus ihrem ursprünglichen Domizil ausgezogen und der Rückbau der Bibliothek hat begonnen. In den Schulsommerferien starten umfangreiche Leitungsverlegungen und unter anderem werden die zwei Hausmeisterwohnungen abgerissen.

Im Sommer 2024 beginnen dann die eigentlichen Bauarbeiten am Neubau. Die Planung sieht vor, dass Mitte 2027 der erste Bauabschnitt abgeschlossen ist. Dann steht der linke und mittlere Gebäudeteil und das Gymnasium kann dort einziehen. Auch die Schulmensa und der Ganztag haben dort ihren neuen Platz. Bis 2030 soll der dreiteilige Neubau dann komplett fertiggestellt sein. Abschließend werden der Pausenhof und die Außenanlagen neu angelegt.

Das Besondere daran: Die gesamten Bauarbeiten erfolgen im laufenden Schulbetrieb. Die Schüler*innen müssen nicht in Container ausweichen. Möglich ist das, weil der Neubau nicht genau auf demselben Platz wie das Bestandsgebäude entsteht und alte Gebäudeteile erst dann abgerissen werden, wenn ein neuer Gebäudeteil fertig ist. 

Wer sich für den Fortgang der Arbeiten und Details zum Megaprojekt interessiert, findet Infos auf der Website www.ludwigsburg.de/bildungszentrum-west. Dort kann man sich auch für einen Info-Mail-Service anmelden, der auf Neuigkeiten aufmerksam macht. (Susanne Jenne)

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