Bäume am BZW verpflanzt

Die vorbereitenden Arbeiten zur Neugestaltung des Bildungszentrums West haben begonnen. Um möglichst viele der bestehenden Bäume zu erhalten, hat die Stadtverwaltung jeden Baum unter die Lupe genommen.

Begutachten die Baumverpflanzungen am BZW: Herbert Porlein, Bauleiter der Großbaumverpflanzungsfirma, Ulrike Schmidtgen, Leiterin des Fachbereichs Tiefbau und Grünflächen, OB Matthias Knecht und Michael Habermann, Projektleiter für die Außenanlagen. (Foto: Christiana Kunz)

Das Bildungszentrum West (BZW) soll in den kommenden zehn Jahren in weiten Teilen neu gestaltet werden. Dafür müssen viele der dortigen Bäume weichen. 15 von ihnen wurden jetzt verpflanzt, das heißt, sie wurden samt Wurzelwerk ausgegraben und zur Römeraue transportiert, wo sie ihr neues Zuhause gefunden haben. Dafür war auch die größte Ballenstechmaschine Europas im Einsatz.

„Mit der Neugestaltung des Bildungszentrums West wollen wir in Ludwigsburg ein Jahrhundertprojekt verwirklichen“, betont Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht. „Insgesamt profitieren 2.400 Schüler*innen von dem Neubau, aber auch die Menschen im Stadtteil und ganz Ludwigsburg. Auf dem Areal sollen ein modernes Schulgebäude, eine zeitgemäße Bibliothek, ausreichend Kursräume für die Volkshochschule und eine Mensa, die multifunktional nutzbar sein wird, entstehen. Die Neugestaltung des BZW wird außerdem den Bildungsstandort Ludwigsburg stärken.“

Neubau bietet mehr Möglichkeiten

Der Neubau ist notwendig, weil die Gebäude aus den 70er-Jahren, in denen das Otto-Hahn-Gymnasium, die Gottlieb-Daimler-Realschule und eine Zweigstelle der Stadtbibliothek untergebracht sind, mit Schadstoffen belastet sind. Der Neubau bietet außerdem mehr Platz für Schüler*innen und er ermöglicht einen modernen Unterricht mit digitalen Medien und differenzierten Lernangeboten.

Das Bauvorhaben kann im laufenden Schulbetrieb verwirklicht werden, da der Bau weiter südlich auf dem Areal errichtet wird als das Bestandsgebäude. Auch neue Außenanlagen rund um das Schulgebäude, eine Schulmensa und Betreuungsräume wird es geben – mit attraktiven Aufenthaltsbereichen auch für die Anwohnenden. Insgesamt möchte die Stadt rund 200 Millionen Euro in das Projekt investieren.

Bäume von Gutachter überprüft

Von der Neugestaltung des Areals sind auch die dortigen Bäume betroffen. Dafür hat die Stadt ein eigenes Baumkonzept erstellt und jeden einzelnen Baum unter die Lupe genommen. „Alle Bäume wurden von einem Gutachter untersucht und im Hinblick auf ihren Standort und ihre Vitalität überprüft“, erklärt Ulrike Schmidtgen, Leiterin des Fachbereichs Tiefbau und Grünflächen. „Aber leider ist es nur bei einem kleinen Teil überhaupt möglich, sie zu verpflanzen.“ Bei genau 15 Stück, überwiegend Linden, war das jetzt der Fall. Ihr neues Zuhause fanden sie in der Römeraue in der Nähe des Römerhügels – dort wurden sie in Form einer Allee gepflanzt.

In der Römeraue werden die Bäume von der Ballenstechmaschine wieder eingesetzt. (Foto: Christiana Kunz)

Die Planung der neuen Außenanlagen sieht außerdem 184 neue Bäume in einer großen Artenvielfalt vor. Allerdings müssen für den Neubau insgesamt 138 Bäume gefällt werden, 38 davon ebenfalls jetzt in den Faschingsferien. Der Rest folgt dann im weiteren Verlauf je nach Baufortschritt. „Bei diesen Bäumen kommt eine Verpflanzung nicht in Frage, weil sie entweder bereits Schäden aufweisen, zu nah an einem Gebäude stehen oder die Verpflanzung schlichtweg nicht überleben würden“, so Ulrike Schmidtgen. (Karin Brühl)

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