Anerkennung
Zimmermann Architekten
Bewertung des Preisgerichts
Die Arbeit geht mit den Bestandsgrundrissen und den Fassaden sensibel um. Die Gebäude an der Hindenburgstraße bleiben mit ihrer Grundrissstruktur, der Dachform, inklusive der östlichen und westlichen Gebäudeanhänge aus dem Jahr 1901, komplett erhalten. Die Fassaden sind sehr hochwertig ausgebildet. Die Freilegung des Bestandsmauerwerks bildet ein ortsbildprägendes Merkmal und verweist auf die Historie des Quartiers. Der Bestand soll im Schlemmverfahren herausgearbeitet und der Neubau mit Sichtklinker versehen werden. Die Ausarbeitung berücksichtigt die Anforderungen des Ortes und erhält die Blockrandstruktur, auch wenn der Baukörper in der Jägerhofallee durch den Abbruch des Mittelbaus aufgelöst wird. Der Mittelbau wird durch einen Neubau ersetzt, der einen Zugang zum Innenhof von Seiten der Jägerhofallee ermöglicht.
Die drei Quartiersplätze im Innenhof sind durch Fußwege miteinander vernetzt. Die Geschossbauten im Inneren dominieren jedoch aufgrund ihrer Höhe und Massivität den Bestand, worunter die Quartiersqualität leidet. Durch das Zusammenfassen von jeweils zwei Blöcken werden drei Platzsituationen geschaffen, die den Innenhof räumlich gliedern. Die geschwungene Wegeführung wirkt fragmentiert. Der Baumbestand kann laut dem Entwurf nicht erhalten werden.
Die Wohnblöcke haben jeweils zentrale Erschließungen. Die Wohnungen im Erdgeschoss erhalten gut proportionierte und ausreichende Privaträume. Der Entwurf weist jedoch zu wenig Wohneinheiten auf, insbesondere im Bereich Eigentums- und geförderten Mietwohnungen. Die dargestellten Wohnflächen sind außerdem zu groß. In den Bestandsgebäuden Hindenburgstraße und Jägerhofallee erhalten die Wohnungen aufgrund der Loggien im zweiten Obergeschoss wenig Tageslicht in den Räumen.
Die Zufahrt zur Tiefgarage erfolgt über ein separates Gebäude an der Alt-Württemberg-Allee. Alle Gebäude erfahren dennoch eine Anbindung an die Tiefgarage, wobei die Stellplatzanzahl zu gering ist. Die Fahrradabstellplätze sind ebenerdig den jeweiligen Wohngebäuden zugeordnet, allerdings ebenfalls zu wenig in ihrer Anzahl.
Das Café wird im neuen Mittelbau an der Jägerhofallee platziert. Die Platzierung des Kindergartens erfolgt im ehemaligen DRK-Gebäude, was für die Nutzung die notwendige Flexibilität ermöglicht. Zudem werden dem Kindergarten Freiflächen direkt zugeordnet.
- Pläne (7,7 MB)