STEP-Jahresbericht 2022
Der STEP-Jahresbericht erscheint jährlich und informiert über die wichtigsten Aktionen und Entwicklungen in den Ludwigsburger Stadtteilen.
An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Beteiligten für die Unterstützung und das Engagement bedanken. Wir hoffen auch im kommenden Jahr auf viele neue und inspirierende Projekte und Aktionen in unseren Stadtteilen.
Bis dahin wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Stöbern!
Eglosheim
Eglosheim wird grün. Biotope, Kleingärten, Streuobstwiesen und landwirtschaftlich genutzte Flächen reihen sich vom Südwesten nach Nordosten aneinander und bilden den sogenannten Riedgraben. Nun wird das Areal naturnah umgestaltet. Im Laufe des Jahres fanden verschiedene Beteiligungsveranstaltungen zur Gestaltung des Riedgraben statt. Die Planung umfasst eine neue Erschließung, eine Einfassung der Quelle und Bereiche für Aufenthalt, Spiel und Sport. Die Maßnahme wird durch den Verband Region Stuttgart mit einer Förderung unterstützt. Am 8. November wurden die fertigen Entwürfe im finalen Bürgerworkshop präsentiert. Letzte Änderungen werden aktuell zur weiteren Detaillierung der Maßnahme eingearbeitet, sodass mit einem voraussichtlichen Baubeginn im März 2023 gerechnet werden kann.
Neben der großen Umgestaltung des Riedgraben wird Eglosheim auch an anderen Orten grüner. Gemeinsam mit den technischen Diensten der Stadt Ludwigsburg und der Umwelt-AG der Hirschbergschule wurden Beete am Tammer Platz neugestaltet. Es wurde eine ca. 60 m² große Fläche mit verschiedenen Stauden und Bodendeckern bepflanzt, welche nun anwachsen müssen. Die Pflanzen sind eine Nahrungsquelle für Bienen und leisten dementsprechend einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität. Zudem ist die neue Bepflanzung „selbsterhaltend“. Das bedeutet, diese kann sich selbst vermehren. Für die Bienen wird auf dieser Fläche auch noch ein Insektenhotel aufgebaut. Am Tag der Bepflanzung waren neben den Fachleuten aus dem Fachbereich Tiefbau und Grünflächen auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Team Klima und Energie vor Ort. Bürgerinnen und Bürger konnten sich zu den Themen „Tipps für klimaangepasste Gärten“ und „energetische Sanierung“ beraten lassen. Die Aktion wurde von Eltern und Kindern des Katholischen Kinder- und Familienzentrums Eden unterstützt. Die Pergola wurde bereits im Frühjahr mit Kletterpflanzen bepflanzt und mit neuen Sitzmöglichkeiten versehen. Die Pflanzung muss sich noch entwickeln und wird dann für eine Beschattung des Pergolabereiches sorgen.
Grünbühl-Sonnenberg
Nach der langen coronageprägten Zeit konnten dieses Jahr endlich wieder Angebote, wie der Mittagstisch oder das Café L’Ink, vor Ort im Mehrgenerationenhaus (MGH) stattfinden. Das Jugendcafé hat Verstärkung erhalten und konnte seine Öffnungszeiten ausweiten.
Im Neubaugebiet Grünbühl.living wurden im Sommer 107 neue Wohnungen fertiggestellt. Eingeweiht und feierlich eröffnet wurde auch die neue Kindertageseinrichtung in der Pregelstraße, deren Bau mit Fördermitteln aus dem Sanierungsgebiet unterstützt wurde. Im zweiten Bauabschnitt zwischen Weichsel- und Warthestraße sind bereits die Fundamente für die neuen Häuser sichtbar. In diesem Bereich soll generationenübergreifendes und inklusives Wohnen realisiert werden.
Um die nachhaltige Mobilität im Stadtteil zu fördern, wurden zwei Car-Sharing-Plätze in der Oderstraße in Grünbühl ausgewiesen. Die beiden Fahrzeuge von Stadtmobil werden von der WBL finanziert und stehen allen Bewohnerinnen und Bewohnern zur Verfügung. Weiterhin begehrt ist auch das Leih-Lastenrad, das am MGH ausgeliehen werden kann.
Beim Projekt „Nachbar.Schafft.Quartier“ waren Angebote wie das gemeinsame Gärtnern bei den Hochbeeten auf dem Quartiersplatz, die Radwerkstatt und die Klimaküche gut besucht. Neu hinzu kam der Fairteilerschrank am MGH, wo gerettete Lebensmittel geteilt werden können. Zum Projektende gab es eine große Abschlussveranstaltung mit Open Air Kino und verschiedenen Infoständen.
Im Oktober hat Erste Bürgermeisterin Renate Schmetz Mitglieder des Stadtteilausschusses und Bürgerinnen und Bürger zu einem Stadtteilspaziergang eingeladen. Wichtig war ihr, den Stadtteil besser kennen zu lernen und mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen. Dies ist beim gemeinsamen Ausklang bei Kaffee und Kuchen gut gelungen.
Hoheneck
Erfreulicherweise konnte nach zwei Jahren endlich wieder der Alt-Hohenecker Frühling im alten Ortskern in Hoheneck stattfinden. Organisiert durch Anwohner, Vereine, die Kirchengemeinde, ansässige oder mit Hoheneck verbundene Gewerbetreibende und natürlich die Bürgervereinigung Bad Hoheneck. Finanziell unterstützt wurde das Fest aus Mitteln des Stadtteilbudget, welches zum ersten Mal in diesem Jahr auch für Hoheneck zur Verfügung stand. Gemeinsam mit Bürgermeisterin Andrea Schwarz wurde in der Kelter mit gemeinsamem Singen und Musizieren das Fest eröffnet und das Zusammenkommen nach pandemiebedingter Pause gefeiert. Pünktlich zum Frühlingserwachen wurde parallel der Brunnen im alten Ortskern sowie kurz darauf auch die beliebte Kneippanlage in Hoheneck wieder in Betrieb genommen – zur großen Freude der Hohenecker und Hoheneckerinnen.
Auch der Sommer stand unter dem Motto des Wiederzusammenkommens – dieses Mal mit kreativen Aktionen. Denn Anfang August ging das Bürgertheater L’Utopia in eine zweite Saison mit seiner künstlerisch experimentellen Forschungsreise durch die Stadtteile. Es hieß „Straße zu und Bühne frei“ in Hoheneck. Im alten Dorfkern am Brunnen wurden Kisten bepflanzt, Palettenmöbel gestaltet und Teppiche gewebt. Auch Ferienworkshops für Kinder wurden angeboten. Darüber hinaus freute man sich auch in Hoheneck über künstlerische Spaziergänge und anregende Gespräche mit Vor-Ort-Expertinnen und Experten. Eine offene Bühne bot im alten Ortskern die Möglichkeit, eigene Gedanken, Erfahrungen und Utopien individuell darzustellen. Gemeinsam wurde an Themenabenden über Wohn- und Lebensräume, die Natur oder auch Architektur reflektiert. Ein besonderes Highlight lieferte der Spaziergang des Kneippvereins mit Tanz, Musik und Texten zum Thema Wasser. Ergänzt wurde dies durch eine musikalische Bootsfahrt, die zwischen Hoheneck und Neckarweihingen verkehrte – ein singender Fährmann inklusive.
Abgerundet wurde das Jahr mit einem personellen Wechsel – Katharina Yoga trat mit Abschluss der Stadtteilausschusssitzung in die Fußstapfen von Laura Härle und wird von nun an als Stadtteilbeauftragte für Hoheneck zuständig sein.
Innenstadt
Mit zwei neuen Pop-Up-Maßnahmen wurden auch in diesem Jahr wieder Impulse für die Stadtentwicklung gesetzt und Nutzungen erprobt, die Zukunftsvisionen für die Ludwigsburger Innenstadt aufzeigen sollen. Auf dem Franck-Areal, einer Industriebrache am Bahnhof, entstand ein neuer kreativer Stadtraum. Das Areal wurde am 20. Mai 2022 eröffnet und bot bis Ende August vielerlei Raum für Veranstaltungen und Nutzungen.
Gemeinsam mit allen Bürgerinnen und Bürgern sollte ausprobiert werden, wie die Zukunft auf dem Franck-Areal aussehen könnte. Mit der temporären Öffnung wurde auf rund 900 m² Außenfläche ein bunter Stadtraum geschaffen und getestet, welche Angebote und Aktionen die Stadt bereichern und zugleich sicherer machen können. Graffiti, buntes Mobiliar, Kunstinstallationen, eine grüne Bank sowie eine Bühne zieren den kreativen Raum und geben den gastronomischen Kooperationspartnern des „HiFrancky“ vor Ort ein urbanes Flair, das zum Verweilen einlädt.
Ebenfalls ging es diesen Sommer um die Umgestaltung des Rathaushofes. Von Juni bis August 2022 wurde eine Teilfläche des rund 4.200 m² großen Rathaushofs temporär umgestaltet. Ziel der Planungen für die Pop-Up-Maßnahme war es, dem Rathaushof eine weitere Nutzung außerhalb der Veranstaltungen zuzuführen. Aufbauend auf den Ergebnissen der Stadtmacherwerkstatt im Januar 2022 wurde im östlichen Teil des Platzes mit Sitzgelegenheiten, Tischen und Begrünung eine neue Aufenthaltsfläche geschaffen. Vor dem Eingang des Kulturzentrums und der Stadtbibliothek ist ein offener Bücherschrank installiert worden, in dem Spiele und Bücher ausgeliehen und direkt vor Ort genutzt werden können. Ergänzt wurde diese Maßnahme durch Verschattungselemente am Klimaaktionstag „Ludwigsburg kühlt sich ab“ Mitte Juli.
Neckarweihingen
Die Sanierung der Friedrich-von-Keller-Schule aus den1960er-Jahren ist abgeschlossen. Die Grundschule wurde aufgrund steigender Schülerzahlen mit Ganztagesbetrieb und Mensa erweitert und um einen zweigeschossigen Erweiterungsbau ergänzt. Am 28.10.2022 fand die Einweihungsfeier mit rund 100 Besucherinnen und Besuchern statt. Die Schülerinnen und Schüler umrahmten die Begrüßungsreden des Oberbürgermeisters Dr. Knecht und der verantwortlichen Architektin durch Tanz- und Gesangseinlagen. Die Anwesenden hatten im Anschluss daran die Möglichkeit an einer Führung durch das Gebäude teilzunehmen.
Auch 2022 konnten viele ehrenamtliche Projekte durch die nichtinvestive Städtebauförderung, kurz NIS durchgeführt werden. Rund 1000 Bürgerinnen und Bürger nahmen am Laternen-Sternenlauf teil und auch die Wildpflanzenwanderung und die Aktionen zur Stadtwildnis waren sehr gut besucht. Aktuell ist eine Verlängerung der Programmlaufzeit beim Land beantragt. Ziel ist es weiterhin, das bürgerschaftliche Engagement zu stärken und die Bewohnerinnen und Bewohner in Neckarweihingen bei Projektideen zu unterstützen.
Der Stadtteilausschuss Neckarweihingen hat eine Sammelstation für Korken im Edeka eingerichtet. Zudem ist zu berichten, dass die Lärmschutzwand an der L 1100 im nächsten Jahr saniert wird. Die fertige Lärmschutzwand wird etwas höher und aus beschichteten Betonwänden hergestellt, welche eine feinstaubabsorbierende Wirkung haben.
Zum Jahresabschluss gibt es noch eine personelle Veränderung in Neckarweihingen zu verkünden. Frau Katharina Yoga (k.yoga@ludwigsburg.de) tritt die Nachfolge von Iven Messer an und steht Ihnen ab sofort als Stadtteilbeauftragte mit Rat und Tat zur Seite. Unterstützt wird sie hierbei weiterhin durch die Gemeinwesenbeauftragte Frau Gabi Graef (g.graef@ludwigsburg.de).
Oßweil
Dieses Jahr wurde in Oßweil in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung das Netzwerk der Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleister aus dem Oßweiler Nahversorgungszentrum weiter ausgebaut und mehrere Netzwerktreffen veranstaltet. Der Fokus des 2021 ins Leben gerufenen Netzwerks liegt darauf, den Nahversorgungsstandort Friesen-/Westfalenstraße zu stärken und auf das dortige Angebot aufmerksam zu machen. Hierbei werden Bürgerverein und Stadtteilausschuss eng eingebunden. Gemeinsam wurden erste Ideen entwickelt, wie beispielweise einen Aktionstag im Stadtteil zu veranstalten oder gemeinsame Werbeaktionen zu starten. Weitere Treffen sind für 2023 geplant.
2022 war sowohl für den Stadtteil Oßweil als auch für Ludwigsburg ein wichtiges Jahr. Vor genau 100 Jahren gingen die beiden Orte eine besondere Verbindung ein: Oßweil wurde eingemeindet. Bürgermeister Sebastian Mannl verglich diese Verbindung bei der Eingemeindungsfeier am 28.10.2022 mit einer Ehe mit Höhen und Tiefen, die aber bis heute Bestand hat. Der offizielle Festakt zum Eingemeindungsjubiläum fand in der Mehrzweckhalle Oßweil statt und wurde vom Kinderchor der Grundschule Oßweil sowie vom Musikverein Oßweil/Stadtkapelle Ludwigsburg musikalisch begleitet. Highlight des Abends war eine Podiumsdiskussion zwischen 5 Jugendlichen, die sich mit den Fragen beschäftigten, was sie an Oßweil besonders lebenswert finden und was sich vielleicht ändern sollte. Um auch jüngeren Kindern eine Stimme zu geben, haben sich die verschiedenen Kindertagesstätten in Oßweil ebenfalls mit diesen Fragen beschäftigt und Plakate gestaltet, welche aufgehängt wurden. Im Foyer der Mehrzweckhalle wurden zusätzlich noch historische Bilder von Oßweil ausgestellt. 2023 sollen die Feierlichkeiten weitergehen, unter anderem mit einem vom Bürgerverein organisierten Theaterstück.
Oststadt
Man spürte es richtig. Die Oststädterinnen und Oststädter haben sich 2022 darüber gefreut, dass wieder vielfältige Begegnungen und Aktionen in der Oststadt stattfinden konnten und diese intensiv genutzt wurden. Alle durchgeführten Veranstaltungen und Aktionen waren ein voller Publikumserfolg.
Mit Andrea Kling, der neuen hauptamtlichen Mitarbeiterin im Quartiersbüro in der Schorndorfer Str. 43, konnten die Angebote in Kooperation mit dem Nachbarnetz ab Juni 2022 wieder ausgeweitet werden. Von der Nachbarschaft werden der Spielenachmittag, der Kaffee am Vormittag, der Eltern-Kind-Treff aber auch die Angebote im Freien wie Qi Gong, Boule oder Walking sehr gut angenommen. Auch größere Veranstaltungen konnten endlich wieder stattfinden. Das etablierte Bibliotheksfest im Schlösslesfeld freute sich in diesem Jahr über mehr als 1000 Besucherinnen und Besucher. Im Mai war das Bürgertheater mit dem Projekt “L’TUOPIA” für fünf Tage zu Gast am Berliner Platz. Bei verschiedenen Mitmach-Workshops und einem bunten kulturellen Rahmenprogramm gab es dort viel Raum für Austausch und Begegnung.
Für die Sportbegeisterten in der Oststadt war 2022 nicht nur der erste Skatecontest im Skatepark Ost ein Highlight, sondern auch der Grundsatzbeschluss des Gemeinderats zu vereinsgebundenen Maßnahmen im Sportpark. Danach wurden Ingenieurbüros beauftragt, die Ideen zu konkretisieren und detailliert deren Umsetzung zu planen. Für den Skatepark ist unter anderem eine Jugendbeteiligung vorgesehen.
Im Herbst fand außerdem ein Workshop statt, bei welchem Ideen für eine temporäre Umgestaltung auf dem Platz vor dem Stadionbad gesammelt wurden. Im Rahmen der Umsetzung besteht auch 2023 wieder die Möglichkeit sich zu engagieren und bei Aktionen in der Oststadt dabei zu sein.
Pflugfelden
Gleich im Januar fand gemeinsam mit den Mitgliedern des Stadtteilausschusses ein Spaziergang mit Bürgermeister Sebastian Mannl statt, um direkt vor Ort verschiedene verkehrliche Themen anzusprechen und Lösungen zu suchen.
Nachdem man das „Wäldchen“ in einer gemeinschaftlichen Aktion vom TSV, der Feuerwehr und vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern von Müll und Unrat befreit hat, wurde es mit einer Calisthenics-Anlage ausgestattet. Dieser Outdoor-Sportbereich wird vom TSV Pflugfelden für Kurse genutzt, steht aber grundsätzlich allen Bewohnerinnen und Bewohnern für sportliche Aktivitäten offen. Im nördlichen Teil des Wäldchens waren die Kinder der Grundschule fleißig und haben in Zusammenarbeit mit der Stadt einen Barfußpfad angelegt.
Seit Oktober verfügt Pflugfelden nun, wie viele andere Stadtteile auch, über einen öffentlichen Bücherschrank. Er wurde auf dem Dorfplatz aufgestellt und von Bürgermeisterin Andrea Schwarz eingeweiht. Er steht allen Stadtteilbewohnerinnen und -bewohnern zur Verfügung. Bücher können kostenlos entnommen und auch wieder hineingestellt werden. Die Patenschaft und Betreuung übernehmen Konrad Seigfried und seine Frau Ingrid Birkmeyer-Seigfried.
Poppenweiler
Die weitere Entwicklung des Neubaugebiets „Östlich der Steinheimer Straße“ schreitet für alle sichtbar voran. Mit der im laufenden Jahr durchgeführten Erschließung des Gebiets entsteht eine neue Zufahrtssituation für das Schul- und Sportgelände.
Trotz der Energiekrise hat sich die Stadtverwaltung dafür ausgesprochen, das Lehrschwimmbecken in der Lembergschule weiterhin zu betreiben. Neben Schülerinnen und Schülern sowie Vereinen des Stadtteils wird es aktuell auch von Schulen umliegender Kommunen genutzt.
Nach der coronabedingten Absage im Vorjahr konnte auch das Poppenweiler Ochsenfest – weit über die Stadtteilgrenzen hinaus bekannt – 2022 wieder im gewohnten Umfang stattfinden.
Im nächsten Jahr steht die 900-Jahr-Feier in Poppenweiler bevor. Beginnend mit einer Auftaktveranstaltung Ende Januar über eine Kult-Tour mit Hinterhofflohmärkten, dem Festwochenende direkt vor den Sommerferien bis hin zu einem Abschlusskonzert im Dezember wird ein breit gefächertes Programm für alle Bürgerinnen und Bürger auf die Beine gestellt.
Südstadt
In der Südstadt ging es dieses Jahr um die Frage, wie man den historischen Kern erhalten kann. Aktuell wird hierfür eine Erhaltungssatzung erarbeitet, um die besondere Identität des Stadtteils zu schützen. Bauvorhaben an bestimmten Gebäuden im Stadtteil benötigen dann künftig eine erhaltungsrechtliche Genehmigung der Stadt. Beim Spaziergang am 30.September stellten Baubürgermeisterin Andrea Schwarz, Mitarbeitende des Fachbereichs Stadtplanung und Vermessung und des Bürgerbüro Bauen sowie der externe Gutachter Markus Numberger den ersten Entwurf der Erhaltungssatzung vor.
Die Südstadt beginnt sich zu verändern und erste Gebäude sind bereits in die Jahre gekommen. Neubauten, die im modernen Stil errichtet werden, weichen das einheitliche, historische Bild der Südstadt auf. Außerdem sind teilweise Bauten in zweiter Reihe entstanden oder es wurde an bestehende Gebäude angebaut, was dem Gründungsgedanken des Stadtteils widerspricht.
Einige Gebäude in der Südstadt sind denkmalgeschützt. Doch diese allein reichen nicht aus, um den ursprünglichen Charakter des Quartiers zu bewahren. Das vorhandene Baurecht ist zudem nur bedingt hilfreich und ermöglicht es nicht, den Abbruch von Gebäuden zu verhindern. Daher soll nun durch die Erhaltungssatzung die städtebauliche Eigenheit des Gebiets geschützt werden. Nachdem es seit 2015 bereits Erhaltungssatzungen für die Innenstadt und die Stadtteile Eglosheim, Oßweil, Pflugfelden und Hoheneck gibt, ist nun im Dezember die Erhaltungssatzung für die Südstadt beschlossen worden.
Weststadt
Für das Bildungszentrum West (BZW) in der Kaiserstraße fasste der Gemeinderat einstimmig den Entwurfs- und Planungsbeschluss zur Neukonzeption des Schulcampus sowie den Beschluss zum Beginn der „Vorbereitenden Maßnahmen“. Im Frühjahr 2023 sollen die ersten Vorabmaßnahmen beginnen. Das Gesamtprojekt beeinflusst den städtischen Haushalt in erheblichem Maße und stellt die Weichen zur Schaffung eines Stadtteilzentrums in der Weststadt, welches zusätzlich zum Neubau des Otto-Hahn-Gymnasiums sowie der Gottlieb-Daimler-Realschule entstehen wird.
Zur Weiterentwicklung der nachhaltigen Mobilität und insbesondere des Radverkehrs wurde in der Martin-Luther-Straße ein Schutzstreifen für Radfahrende erstellt. Die Schulwegempfehlung führt durch das Wohngebiet Albrecht-/Werner-/Rettistraße hin zum BZW. Parallel dient der erstellte Schutzstreifen der zusätzlichen Sicherheit der Radfahrenden.
Die Entwicklung der Gewerbeflächen im Gebiet „Waldäcker III“ – dem ehemaligen Standort der Kleingartenanlage Frommannkaserne – stellt eine große Chance für den Gewerbestandort in der Ludwigsburger Weststadt dar. Im Rahmen der Ansiedlung von Unternehmen werden durch die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) auch zwei Biomethan-Anlagen sowie ein Holzheizkraftwerk erstellt. Eine zentrale Rolle bei der Entwicklung spielt auch in diesem Bereich der Rad- und Fußverkehr, welcher eigene Achsen erhalten soll.