SDG10: Weniger Ungleichheiten

Worum geht's?

Das SDG 10 fordert die Beseitigung von Ungleichheit. Alle Menschen sollen ein selbstbestimmtes und gutes Leben haben. Gleiche Rechte bedeuten auch gleiche Chancen. Dies gilt zum Beispiel  bei der Bildung und bei der Gesundheitsversorgung. Dies gilt auch bei sozialer, wirtschaftlicher und politischer Teilhabe. Alle Menschen sollen gleiche Chancen und gleiche Teilhabe-möglichkeiten haben. Unabhängig von ihrem Alter, Geschlecht, einer Behinderung, Rasse, Ethnizität, Herkunft, Religion oder ihrem wirtschaftlichen Status.

Auch Sprache kann zu Ungleichheiten führen. Damit mehr Menschen diesen Text verstehen können, ist er in einfacher Sprache verfasst.

Die weltweite Verteilung von Einkommen und Vermögens ist der wichtigste Grund für Ungleichheit. Es gibt dazu eine Untersuchung von „Oxfam“. Oxfam ist ein internationaler Verbund verschiedener Hilfs- und Entwicklungsorganisationen. Sie wollen, dass sich Menschen in armen Ländern nachhaltige und sichere Existenzgrundlagen schaffen können. Laut Oxfam besitzt ein Prozent der Weltbevölkerung rund die Hälfte des weltweiten Vermögens. Die restlichen 99 Prozent teilt sich die andere Hälfte. Acht Milliardäre besitzen genauso viel wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung.

Fehlende Bildungsgerechtigkeit kann ebenso Ungleichheiten verstärken. Gerade in Deutschland ist dies ein großes Thema. In kaum einem anderen Industrieland ist der Bildungserfolg einer Person so abhängig von ihrer sozialen Herkunft wie in Deutschland.
Der Bildungsstand der Eltern führt also oft auch zu niedrigen Bildungsabschlüssen der Kinder und Jugendlichen. 

Teilhabe und Beteiligung soll für alle Bevölkerungsgruppen möglich sein. Für Menschen mit Beeinträchtigung. Für Seniorinnen und Senioren. Und auch zum Beispiel für religiöse Minderheiten. Alle sollen dieselben Chancen für ein selbstbestimmtes Leben haben. Alle sollen am gesellschaftlichen Leben aktiv teilhaben können. 

Wir wollen in Deutschland Ungleichheiten verringern und ein friedliches Miteinander fördern. Dabei sind Integration, die Förderung gleicher Bildungschancen und eine Umverteilung von Einkommen und Vermögen wichtig.

Das SDG im Wortlaut

"Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern"

10.1 Mehr Einkommen für die ärmste Bevölkerung
Bis 2030 nach und nach ein über dem nationalen Durchschnitt liegendes Einkommenswachstum
der ärmsten 40 Prozent der Bevölkerung erreichen und aufrechterhalten
 
10.2 Selbstbestimmung und Inklusion
Bis 2030 alle Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht, Behinderung, Rasse, Ethnizität, Herkunft, Religion oder wirtschaftlichem oder sonstigem Status zu Selbstbestimmung befähigen und ihre soziale, wirtschaftliche und politische Inklusion fördern
 
10.3 Chancengleichheit
Chancengleichheit gewährleisten und Ungleichheit der Ergebnisse reduzieren, namentlich durch die Abschaffung diskriminierender Gesetze, Politiken und Praktiken und die Förderung geeigneter gesetzgeberischer, politischer und sonstiger Maßnahmen in dieser Hinsicht
 
10.4 Gerechte Steuern, Löhne & sozialer Schutz
Politische Maßnahmen beschließen, insbesondere fiskalische, lohnpolitische und den Sozialschutz betreffende Maßnahmen, und schrittweise größere Gleichheit erzielen
 
10.5 Finanzmärkte besser regulieren
Die Regulierung und Überwachung der globalen Finanzmärkte und -institutionen verbessern und die Anwendung der einschlägigen Vorschriften verstärken
 
10.6 Mehr Mitsprache für Entwicklungsländer
Eine bessere Vertretung und verstärkte Mitsprache der Entwicklungsländer bei der Entscheidungsfindung in den globalen internationalen Wirtschafts- und Finanzinstitutionen sicherstellen, um die Wirksamkeit, Glaubwürdigkeit, Rechenschaftslegung und Legitimation dieser Institutionen zu erhöhen
 
10.7 Verantwortungsvolle Migrationspolitik
Eine geordnete, sichere, reguläre und verantwortungsvolle Migration und Mobilität von Menschen erleichtern, unter anderem durch die Anwendung einer planvollen und gut gesteuerten Migrationspolitik
 
10.a Entwicklungsländer differenziert behandeln
Den Grundsatz der besonderen und differenzierten Behandlung der Entwicklungsländer, insbesondere der am wenigsten entwickelten Länder, im Einklang mit den Übereinkünften der Welthandelsorganisation anwenden
 
10.b Entwicklungshilfe zielgerichtet einsetzen
Öffentliche Entwicklungshilfe und Finanzströme einschließlich ausländischer Direktinvestitionen in die Staaten fördern, in denen der Bedarf am größten ist, insbesondere in die am wenigsten entwickelten Länder, die afrikanischen Länder, die kleinen Inselentwicklungsländer und die Binnenentwicklungsländer, im Einklang mit ihren jeweiligen nationalen Plänen und Programmen
 
10.c Gebühren für Auslandsüberweisungen senken
Bis 2030 die Transaktionskosten für Heimatüberweisungen von Migranten auf weniger als 3 Prozent senken und Überweisungskorridore mit Kosten von über 5 Prozent beseitigen

Nachhaltig leben

  • Geben Sie als Ehrenamtliche Sprachkurse.
  • Unterstützen Sie Unternehmen, die auf Inklusion setzen.
  • Setzen Sie sich für den barrierefreien Ausbau aller öffentlichen Institutionen ein.

Beispiele aus Ludwigsburg

Stabsstelle Inklusion und Integration

Inklusion und Integration werden in Ludwigsburg aktiv gelebt! Alle Menschen sollen gleichberechtigt und selbstbestimmt am Stadtgeschehen teilhaben. Unabhängig von Herkunft, Weltanschauung, Religion, Nationalität, Alter, Geschlecht oder Beeinträchtigung. Sie sollen nachbarschaftlich, sozial und respektvoll miteinander in Ludwigsburg leben können. Die Stabsstelle Inklusion und Integration ist hierzu die Anlauf- und Vernetzungsstelle.

Die Hauptaufgabe der Inklusionsbeauftragten ist, die Teilhabe von Menschen mit Behinderung zu verbessern. Ihre Arbeitsgrundlage ist die UN-Behindertenrechts-Konvention. Die Inklusionsbeauftragte arbeitet dazu mit vielen Stellen innerhalb und außerhalb der Stadtverwaltung zusammen. Um die Barrierefreiheit in der Stadt zu verbessern, sollen Menschen mit Beeinträchtigung bei Projektplanungen beteiligt werden. Unterstützt wird die Stadtverwaltung dabei vom Runden Tisch für und mit Menschen mit Behinderung.

Ludwigsburg ist eine vielfältige Stadt mit Menschen aus 150 Nationen. Etwa 41 Prozent der Ludwigsburger und Ludwigsburgerinnen haben eine internationale Familiengeschichte. Die Gestaltung des Integrationsprozesses als Querschnittsaufgabe in verschiedenen Themenfeldern ist in Ludwigsburg Aufgabe der Integrationsbeauftragten. Die Integrationsbeauftragte fördert diesen Ansatz in Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteur*innen der Stadtverwaltung, privaten Organisationen und Vereinen. Schwerpunkte der Arbeit sind Projekte zur Teilhabe, Vernetzung und Gremienarbeit sowie Veranstaltungen und Veröffentlichungen.

Seniorenbüro

In Ludwigsburg sind mehr als 15 % der Bürgerinnen und Bürger älter als 70 Jahre. Sie gestalten ihre dritte Lebensphase selbständig und aktiv. Dabei übernehmen sie Verantwortung im Gemeinwesen. Für diese Altersgruppe betreibt die Stadt Orte und Angebote der Begegnung und des Miteinanderlebens von Generationen und Kulturen. Das Seniorenbüro ist eine Anlaufstelle für ältere Menschen und berät in allen Fragen rund ums Älterwerden. Eine weitere Aufgabe liegt in der Vernetzung und Zusammenarbeit von Einrichtungen, Initiativen und Akteure im Bereich der Seniorenarbeit.

Stadtteilarbeit

In den Stadtteilen Eglosheim, Grünbühl-Sonnenberg, Neckarweihingen, Weststadt, Oßweil, Oststadt und Poppenweiler gibt es Stadtteilbeauftragte für den Sozialen Zusammenhalt. Sie unterstützen Akteurinnen und Akteure vor Ort und fördern die aktive Teilhabe der Bewohnerinnen und Bewohner, um die Lebensqualität in den Stadtteilen zu verbessern. Die Stadtteilbeauftragten sind in städtischen Einrichtungen im Stadtteil verortet und pflegen gute Kontakte zu den Menschen, Institutionen und Vereinen vor Ort. Sie fördern eine positive Entwicklung der Stadtteile und sind ein wesentlicher Faktor für die soziale Stabilisierung.

Bildung für alle an der Volkshochschule Ludwigsburg

Das breit gefächerte Bildungsangebot der Volkshochschule Ludwigsburg bietet eine Vielzahl an Weiterbildungsmöglichkeiten für Menschen aller sozialen Schichten und Einkommensgruppen, aller Milieus und Kulturen, mit und ohne Behinderungen und jeden Alters. Jeder ist willkommen! Wohnortnahe Lernorte und barrierefreie Räume machen die Angebote erreichbar, eine sozialverträgliche Entgeltgestaltung erleichtert den Zugang und unterstützt die Chancengleichheit. Gesellschaftliche Diversität und Heterogenität im Lernprozess werden in der Bildungsarbeit berücksichtigt. Zwei der Schwerpunkte der Bildungsarbeit der vhs Ludwigsburg sind die Inklusion und die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und die Befähigung von Arbeitssuchenden, auf dem ersten Arbeitsmarkt zu bestehen.

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