Wengerter-Projekt „Heldenschmiede“ geht in ein weiteres Schulungsjahr
Kooperationsprojekt der Stadt Ludwigsburg und der Weingärtner Marbach eG für interessierte Bürger*innen
„Heldenschmiede“ – so heißt das Schulungsprogramm für interessierte Hobby-Wengerter, das die Stadt Ludwigsburg gemeinsam mit den Weingärtnern Marbach in einem Kooperationsprojekt im Jahr 2022 auf den Weg gebracht hat. Seither wurden rund 80 „Helden“ weinbaufachlich geschult. Von den 80 Teilnehmenden bewirtschaften 21 aktuell knapp 1 Hektar Weinberge in den Steillagen. 2024 geht die „Heldengeschichte“ zum Erhalt der Ludwigsburger Steillagen weiter. Der Fachbereich Tiefbau und Grünflächen der Stadt Ludwigsburg und die Weingärtner Marbach haben das Schulungsprogramm für 2024 weiterentwickelt, so dass auch für Fortgeschrittene im zweiten und dritten Schulungsjahr interessante Themen und Events geboten werden.
Das Schulungsprogramm wird vor Ort in den Ludwigsburger Steillagen durchgeführt. Jeweils samstags an insgesamt 16 Terminen verteilt über das Jahr 2024 wird dabei praxisnahes Wissen rund um die Weinreben und die Bewirtschaftung eines Wengert aus erster Hand vermittelt. Einfach mal ausprobieren, ein Wengerter zu sein und damit die prägende Kulturlandschaft des Neckartals erhalten – ähnliche Projekte sind auch in anderen Kommunen des Landkreises Ludwigsburg erfolgreich. Vermittelt werden dabei in Theorie und Praxis Themen- und Anwendungsbereiche wie Rebschnitt, Ertragsmanagement, Reife und Lese. Weinproben mit passender Kulinarik runden die jeweiligen Kursblöcke ab. Für Fortgeschrittene werden auch die Themen Trockenmauerbau und Pflanzenschutz angeboten.
„Gesucht werden Steillagenretter und Steillagenretterinnen, die vor allem vom Kulturgut Wein und den Steillagen fasziniert sind, die ihr Wissen darüber vertiefen und in der Natur arbeiten wollen. Nach dem Schulungsjahr können Teilnehmende bei Interesse allein oder in einer Gruppe einen Weinberg übernehmen und selbständig bewirtschaften“, erläutert dazu Bürgermeister Sebastian Mannl. „Die terrassierten Weinbergsteillagen stellen ein landschaftsprägendes Element der Kulturlandschaft dar. Auf der Gemarkung Ludwigsburg befinden sich mit einer Fläche von 29 Hektar knapp 10 Prozent der Flächen des Landkreises“, unterstreicht Mannl die herausragende Stellung der Ludwigsburger Steillagen. Nur mit dem Fortbestand des traditionellen Weinbaus mit Terrassen und Weinbergtrockenmauern kann diese Kulturlandschaft, die mit ihren wichtigen ökologischen Strukturen Lebensräume für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten bietet, erhalten werden.
Auch touristisch hat diese Kulturlandschaft eine große Bedeutung. Wein- und Genusstouren sowie die einzigartige Landschaft am Neckar gewinnen im Tourismus der Region immer mehr an Bedeutung. Mit den Ludwigsburger Steillagentagen und mit dem Stadtwein „Neckarheld“ sind wichtige Meilensteine auf den Weg gebracht. Diesen Ansatz gilt es, weiter auszubauen und nachhaltig zu entwickeln. Die Website der Stadt Ludwigsburg gibt einen detaillierten Überblick über das, was die Teilnehmenden erwartet. Eine Anmeldung zur Teilnahme an der Heldenschmiede 2024 dort ebenfalls möglich: https://www.ludwigsburg.de/steillagenretter.
Die Teilnahmegebühr für die Heldenschmiede im ersten Schulungsjahr beträgt 490 Euro pro Person; Eheleuten und Studierenden wird dabei ein Preisnachlass gewährt. Im Preis inbegriffen sind die Schulungen in Theorie und Praxis, zu jedem Schulungstermin ein Vesper mit wechselnden Weinen zur Verkostung, eine Jungweinprobe, eine individuelle Arbeitsmappe und ein Steillagenretter-HELDEN-Diplom samt zehn Flaschen HELDEN-Wein zum Projektabschluss. Die Teilnahmegebühr für das zweite Schulungsjahr beträgt 150 Euro pro Person, bei Eheleuten und Studierenden sind es 100 Euro pro Person.