Verleihung des Lucien-Tharradin-Preises 2023
Auszeichnung geht dieses Jahr an Schule Saint-Maimbœuf in Montbéliard
Der Lucien-Tharradin Preis ist am Donnerstag, 7. Dezember 2023 im Rathaus von Montbéliard zum vierten Mal verliehen worden. Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht war begleitet von Mitgliedern des Vereins Ludwigsburg International und des Jugendgemeinderats zur Verleihung gereist. Die deutsch-französischen Partnerstädte Ludwigsburg und Montbéliard würdigen mit dem Preis jedes Jahr Schüler- und Jugendgruppen sowie junge Erwachsene, die sich besonders für den Frieden, die Werte der Demokratie und für den sozialen und globalen Zusammenhalt einsetzen.
Im Wettbewerb standen in diesem Jahr ein Projekt des Jugendgemeinderats von Ludwigsburg zusammen mit Jugendlichen aus Bergamo über die Versäumnisse der Politik in der Corona-Pandemie und die kreative Arbeit einer Schülergruppe aus Montbéliard zu den Feierlichkeiten rund um das 60. Jubiläum des Élysée-Vertrags. Oberbürgermeister Knecht und Montbéliards Bürgermeisterin Marie-Noëlle Biguinet ehrten das Engagement der jungen Menschen für die internationale Verständigung und die deutsch-französische Freundschaft.
Skulptur zur wechselvollen Geschichte der Partnerländer
Erhalten haben den Preis dieses Mal zwölf Schülerinnen und Schüler des Collège Saint-Maimbœuf von Montbéliard für ihre herausragende künstlerische Umsetzung der deutsch-französischen und europäischen Beziehungen vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute in Form einer Skulptur.
Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 3b und 3d des Collège Saint-Maimboeuf hatten sich mit einem Projekt aus dem Schuljahr 2021/2022 beworben: Koordiniert von ihren Deutsch- und Sozialkunde-Lehrerinnen stellten sie dabei ihr Engagement für die Werte der Demokratie, für Europa und den Erhalt des Friedens dar. Das Ergebnis ist eine Skulptur, die das Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich anhand großer historischer Ereignisse aufzeigt, um schließlich zur Versöhnung der beiden Länder und ihrer freundschaftlichen Zusammenarbeit zu gelangen. Die Gruppe wollte mit dieser Skulptur auch die Spuren des Aufbaus der Europäischen Union darstellen. Wichtige Ereignisse wie die Belagerung von Belfort, der Handschlag von Montoire oder die Gründung der ersten deutsch-französischen Städtepartnerschaft zwischen Ludwigsburg und Montbéliard werden dabei präsentiert.
„Wer seinem Feind die Hand reicht ..., so beginnt ein Sprichwort. Mit unserer vertikalen Struktur wollten auch wir uns an der Erinnerungsarbeit beteiligen und Träger der Geschichte werden. Wir stellen unsere Struktur in der Halle des Schullebens aus, wo sie für alle sichtbar ist und von unserem bürgerschaftlichen Engagement für die Weitergabe der Erinnerung und des Friedens zeugt“, erläutern die Schülerinnen und Schüler ihre Arbeit in ihrer Bewerbung.
Bei der Preisverleihung im Festsaal des Rathauses von Montbéliard ermutigte Oberbürgermeister Knecht die Jugendlichen, sich für den Erhalt des Friedens und der Demokratie in Europa einzusetzen. Bürgermeisterin Biguinet widmete sich in ihrer Rede dem Menschen, Widerstandskämpfer und Bürgermeister Lucien Tharradin, der in seiner Amtszeit von 1947 bis 1957 ein enormes Arbeitspensum absolvierte. Als Visionär und Kämpfer wollte er sich nicht von der Erinnerung an die Lagerzeit in Buchenwald demoralisieren lassen und setzte in Montbéliard ein großangelegtes und ehrgeiziges städteplanerisches Programm zur Entwicklung der Stadt um.
Auszeichnung wird auch im nächsten Jahr wieder vergeben
Die Partnerstädte loben mit der Auszeichnung jährlich ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 5000 Euro aus. Die Preisträger können über das Preisgeld frei verfügen oder dieses für ihr weiteres Engagement einsetzen. Mit dem Preis soll ein starkes Signal gesetzt werden, um das Engagement junger Menschen zu fördern und der breiteren Öffentlichkeit vorzustellen sowie die Bedeutung des Friedens auf lokaler, nationaler und globaler Ebene darzustellen.
Bis 31. Dezember 2023 können Projekte für den Preis 2024 eingereicht werden. Mehr Informationen: www.lucien-tharradin.eu