Fuchshofschule: Hugo-Häring-Landespreis in Karlsruhe entgegengenommen

Preiswürdige Architektur und Nachhaltigkeit sind auch kostengünstig umsetzbar

Bei der Preisverleihung von links nach rechts: Steffen Blessing (Ingenieurbüro Bauphysik 5), Dennis Müller (Architekturbüro VON M), Mathias Weißer (Leiter des städtischen Fachbereichs Hochbau und Gebäudewirtschaft), Matthias Siegert (VON M), Veronica Schneider (Fachbereich Hochbau und Gebäudewirtschaft), Jürgen Grünauer (VON M), Baubürgermeisterin Andrea Schwarz und Jochen Fiedel (müllerblaustein HolzBauWerke). (Foto: Stadt Ludwigsburg)

Die Fuchshofschule ist mit dem Hugo-Häring-Landespreis des Bunds der Architekten (BDA) Baden-Württemberg ausgezeichnet worden. Jetzt hat Baubürgermeisterin Andrea Schwarz den Preis gemeinsam mit Vertreter*innen der Stadtverwaltung, des Architekturbüros VON M GmbH aus Stuttgart sowie der an Planung und Bau beteiligten Firmen entgegengenommen. Die feierliche Preisverleihung fand in Karlsruhe – im Pavillon des Staatlichen Museums für Naturkunde – statt. Der Preis wird alle drei Jahre für vorbildliche Bauwerke im Land vergeben.

Die Stadtverwaltung hat den Preis zum ersten Mal erhalten. „Das ist eine große Ehre für uns. Wir sind sehr stolz und freuen uns riesig. Denn der Wettbewerb ist der bedeutendste seiner Art im Südwesten“, so Baubürgermeisterin Andrea Schwarz. 581 Bauwerke hatten sich am Wettbewerb beteiligt. In der ersten Stufe des Verfahrens erhielten 114 die Hugo-Häring-Auszeichnung, den „kleinen Hugo“. In der zweiten Stufe wurden acht Landespreise ­vergeben – die „großen Hugos“.

Die Stadt Ludwigsburg und das Architekturbüro VON M haben das Grundschulgebäude in enger Abstimmung mit dem staatlichen Schulamt, Lehrkräften und einer externen Expertenrunde geplant. Anfang 2023 hat die Fuchshofschule eröffnet.

In der Würdigung der Jury heißt es: „Gelassen und selbstbewusst steht der langgestreckte Riegel auf der grünen Wiese, im Zentrum eines zukünftigen Stadtteils. Seine gestalterische Vorbildfunktion erfüllt er mit Bravour. Präzise, geordnet, mit viel Herz und großer Treppe wurde die Grundschule als Clusterschule konzipiert und ablesbar als modularer Holzhybridbau erstellt.“

Andrea Schwarz erläutert: „Wir haben bei der Planung besonderen Wert darauf gelegt, dass Lernkonzept und Architektur zusammen passen.“ Das neue Schulgebäude ist in den beiden Obergeschossen in vier Cluster aufgeteilt, die sich jeweils um einen Lichthof gruppieren. In jedem Cluster befinden sich fünf beziehungsweise sechs Klassenzimmer, ein oder zwei Nebenräume und ein Freibereich im Flur. Dies bietet die Möglichkeit, in Kleingruppen zu arbeiten und auf das unterschiedliche Lerntempo der Grundschulkinder einzugehen.

Die Fuchshofschule wurde mit einem hohen Vorfertigungsgrad geplant, um Kosten zu sparen. Gleichzeitig lag der Fokus auf Umweltfreundlichkeit und der Verwendung nachhaltiger Materialien. Die Baustoffe wurden nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip so verarbeitet und eingesetzt, dass sie für kommende Generationen wiederverwendbar sind. „Trotz stark gestiegener Baupreise konnte das Projekt deutlich unter dem Kostenrahmen abgeschlossen werden“, so Andrea Schwarz. „Statt den veranschlagten 29,5 Millionen Euro wurde das Projekt mit rund 26 Millionen Euro abgerechnet. Das zeigt, dass preiswürdige Architektur und Nachhaltigkeit auch kostengünstig umsetzbar sind.“

Aufgrund der Verleihung des Hugo-Häring-Landespreises hat die Fuchshofschule Chancen auf den bundesweiten BDA-Architekturpreis Nike. Er wird im nächsten Jahr verliehen.

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