Den Übergang von der Kita in die Schule erfolgreich gestalten

v.l.n.r.: Evangelischer Kirchenpfleger Lothar Rücker, Erste Bürgermeisterin Renate Schmetz und Geschäftsführender Schulleiter Bernhard Bleil unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung zwischen Kindertageseinrichtungen und Grundschulen in Ludwigsburg. (Foto: Stadt Ludwigsburg/Christiana Kunz)

Ludwigsburg hat jetzt eine Kooperationsvereinbarung zwischen Kindertageseinrichtungen und Grundschulen aufgesetzt. Das Ziel: den Übergang von der Kita in die Schule erfolgreich gestalten.

„Der Übergang von der Kita in die Schule ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe“, so Erste Bürgermeisterin Renate Schmetz. „Jedes Kind verfügt über individuelle Bedürfnisse und Fähigkeiten, die mit Einmündung ins Schulsystem weiter unterstützt und gefördert werden müssen. Damit der Übergang gelingt, müssen Kita, Schule und Eltern eng zusammenarbeiten. Nicht nur das einzelne Kind, sondern die gesamte Gesellschaft profitiert davon.“

Diese Zusammenarbeit ist im Rahmen der Übergangskooperation rechtlich klar geregelt: Im Zuge der Verabschiedung des „Pakts für gute Bildung und Betreuung“ hat das Kultusministerium Baden-Württemberg im Jahr 2019 die Verwaltungsvorschrift über die Kooperation zwischen Tageseinrichtungen für Kinder und Grundschulen neu aufgelegt. Bildungs- und Erziehungsangebote sollen besser aufeinander angestimmt und Kindern ein reibungsloser Übergang ermöglicht werden.

Diese Neuauflage nahm die Stadt Ludwigsburg im Jahr 2022 – verzögert durch die Corona-Pandemie – zum Anlass, gemeinsam mit Praktiker*innen aus hiesigen Kitas und Grundschulen die Kooperationspraxis in Ludwigsburg zu durchleuchten. Ziel war es, die rechtlichen Vorgaben in die Praxis zu übersetzen und deren Inhalte und Abläufe so zu konkretisieren, dass die Vertretungen von Ludwigsburger Schulen und Kitas Handlungssicherheit im Umgang miteinander, mit den Eltern sowie mit weiteren Beteiligten gewinnen. Das Ergebnis: Eine knapp 60-seitige Kooperationsvereinbarung zwischen allen Ludwigsburger Kitas und Grundschulen, in der neben den Grundsätzen zum Gelingen des Übergangsprozesses sowohl Basis- als auch Zusatzverfahren zur Feststellung der Schulreife bei Vorschulkindern Schritt für Schritt aufgeschlüsselt sind.

Die Kooperationsvereinbarung gibt dabei neben dem Standardverfahren ebenso Aufschluss über Abläufe, die bei Kindern mit besonderen Unterstützungsbedarfen oder noch nicht ausreichender Schulreife greifen. „Die Vereinbarung soll dazu beitragen, dass alle Kinder gleichermaßen in ihrer Entwicklung unterstützt werden und die Übergangsphase für sie so positiv wie möglich gestaltet wird“, erläutert der Geschäftsführende Schulleiter Bernhard Bleil, der gemeinsam mit dem Staatlichen Schulamt Ludwigsburg an der Ausarbeitung und Projektsteuerung beteiligt war.

Denn in der Kooperationspraxis ist es nicht immer einfach, allen Ansprüchen gleichermaßen gerecht zu werden. Zeitmangel ist auch hier eine der größten Herausforderungen, da sich die jährliche Pauschale an Deputatsstunden der Kooperationslehrkräfte der Grundschulen nicht nach der tatsächlichen Anzahl an Vorschulkindern im Grundschulbezirk richtet. Auch ist es mehr Regel als Ausnahme, dass Kinder eine Kita außerhalb ihres eigenen Grundschulbezirks besuchen.

„Klare Vorgehensweisen im komplexen Übergangsprozess sind für alle Beteiligte enorm wichtig – besonders auch für die Kitas, die ihren Schützlingen und Familien natürlich ebenso einen reibungslosen Start ins Schulleben ermöglichen wollen“, merkt der evangelische Kirchenpfleger Lothar Rücker stellvertretend für alle Kita-Träger an.

Um möglichst nah an der Praxis zu sein, enthält die Vereinbarung neben der Beschreibung der Verfahrenswege eine Material- und Informationssammlung mit notwendigen und hilfreichen Formularen, Vorlagen, Arbeitsmaterialien, Kontaktstellen und Links. Über jährliche Fachnachmittage, die in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) durchgeführt werden, soll darüber hinaus der Fachaustausch zwischen Kitas und Grundschulen gefördert und Platz für aktuelle Themen und Herausforderungen geschaffen werden. Ebenso wird die Aktualität der Vereinbarung zum Ende eines jedes Kooperationsjahres überprüft und die Inhalte bei Bedarf überarbeitet. Der Fachbereich Bildung und Familie der Stadt Ludwigsburg übernimmt hierfür die Funktion einer zentralen Anlaufstelle für alle am Kooperationsprozess beteiligten Kolleg*innen aus Kita und Schule.

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