Bürgerstiftung fördert 30 Projekte in den Jahren 2023 und 2024
Gremium bewilligt Zuschüsse in Höhe von insgesamt 155.000 Euro
Die Bürgerstiftung hat in den Jahren 2023 und 2024 insgesamt 30 Projekte von Ludwigsburger Organisationen, Vereinen und Institutionen mit einem finanziellen Zuschuss unterstützt. Insgesamt bewilligte der Stiftungsrat der Bürgerstiftung einen Betrag in Höhe von 75.000 Euro für Vorhaben im Jahr 2023. 80.000 Euro gab der Stiftungsrat für Projekte im Jahr 2024 frei.
Die geförderten Projekte im Jahr 2023:
- „Musik zum Anfassen" erschuf die Alevitische Gemeinde Ludwigsburg zusammen mit verschiedenen kulturellen Gemeinden. Durch gemeinsames Experimentieren, Improvisieren und Komponieren entstand ein professionelles Musikvideo über die Stadt Ludwigsburg mit all ihren Farben und Schönheiten in unterschiedlichen Sprachen. Möglich wurde dadurch eine Zusammenarbeit mit Vereinen aus der Integrationsarbeit, dem Dialog der Religionen, der Filmakademie und anderen Ludwigsburger Institutionen, so dass die Bindung unter den Gemeinden und auch zur Stadt Ludwigsburg gestärkt wurde.
- Die Stiftung Invitare gibt bereits im zweiten Jahr an einem Nachmittag in der Woche „Tipps und Informationen für ältere Menschen mit kleinem Geldbeutel“. Damit werden diese in die Lage versetzt, sich finanziell besser abzusichern. Das Seniorenbüro der Stadt Ludwigsburg stellt hierfür eine Anlaufstelle mit der nötigen Ausstattung zur Verfügung und hilft beim Ausfüllen von Formularen.
- Bei der Neuproduktion des Zirkustheaterprojekts des Circus Karlovsky, „Das goldene Ticket“, fanden sich unter der Leitung und Organisation des Vereins KulturWelt Kinder- und Jugendzirkusgruppen aus Ludwigsburg, Amateure und Profis aus dem Bereich Artistik, Tanz, Akrobatik und Theater für eine gemeinsame Zirkus-Show zusammen.
- Um den Umgang mit Kindern und Jugendlichen zu optimieren und besser auf deren Bedürfnisse zu reagieren, bot die Evangelische Seestraßengemeinde Ludwigsburg professionelle Kurse für alle ehrenamtlichen Mitarbeitenden an. Die Schulung übernahm die Invitare-Stiftung.
- Der Kulturring Poppenweiler ist ein Verbund aus allen Vereinen und Institutionen des Ludwigsburger Stadtteils. Im Jahr 2023 feierte der Verein durch Veranstaltungen und Aktionen das 900-jährige Bestehen Poppenweilers.
- In der Ludwigsburger Friedenskirche befindet sich eine einzigartige, hochromantische Orgel des ehemals ortsansässigen Orgelbauers Walcker. Aufgrund des mittlerweile schlechten Zustands des Instruments wurde der Förderverein Friedenskirche Ludwigsburg Walcker-Orgel bewahren gegründet. Das große Ziel des Projekts ist es, die Orgel bis zu deren 125-jährigem Bestehen im Jahr 2028 zu sanieren.
- Der Verein Tragwerk setzt sich unter anderem für Familien und Chancengleichheit ein. Er engagiert sich zudem für die Inklusion. Ein neues Projekt des Vereins ist „Der Regenbogenbrunch“. Dadurch sollen Mitglieder aus der Community der Lesben, Schwulen, bisexuellen, trans-, intergeschlechtlichen und queeren Menschen sowie weiteren, nicht benannten Identitäten (LSBTIQ*) und deren Angehörigen einen geschützten, verbindenden Raum erhalten. Es werden zudem Workshops und Vorträge angeboten, welche die anwesenden Personen in ihrer Identität stärken und bekräftigen sollen.
- Mit dem Ziel, im kommunalen Alltag der Stadt und ihrer Menschen den Gedanken der Inklusion zu verankern, veranstaltete die AWO-Ludwigsburg gGmBH 2023 die „4. Lange Nacht der Inklusion“. Dabei wurden kostenlose Kulturangebote aus Musik, Film, Theater, Tanz und Kunst im Reithaus in Ludwigsburg dargeboten. Die Veranstaltung wurde in Gebärdensprache übersetzt, die Filmbeiträge mit Untertiteln versehen und eine Audiodeskription für Menschen mit Sehbehinderung war erhältlich.
- Mit dem Ziel, vergessene Stadtgeschichte aufzuarbeiten und die Auseinandersetzung mit Fanatismus und Nationalsozialismus zu stärken, errichtete die Stolperstein Initiative Ludwigsburg ein Mahndenkmal am Neckartalradweg im Schießtal. Das Denkmal dient auch als Bildungsmöglichkeit für junge Menschen. Hintergrund für den Ort des Denkmals sind 68 Personen, die im Zweiten Weltkrieg in der Nähe ermordet wurden. Sie waren im Widerstand aktiv oder desertierten.
- Um ihr 40-jähriges Bestehen zu feiern, veröffentlichte das Arbeitslosenzentrum Ludwigsburg sein Jubiläumsbuch „40 Jahre Arbeitslosenzentrum e.V. Ludwigsburg“. Es zeigt die Entstehung, Entwicklung sowie die angebotenen Kurse, Ausstellungen und Informationsveranstaltungen des gemeinnützigen Vereins. Dieser unterstützt Personen auch bei Anträgen, begleitet zu Terminen im Jobcenter und in der Agentur für Arbeit, hilft bei der Stellensuche und stellt den Kontakt zu Behörden und Ämtern her.
- Um zur Antistigmatisierung von psychischen Erkrankungen beizutragen und um mehr Verständnis dafür zu schaffen, organisierte die Psychosoziale Netzwerk Ludwigsburg gGmbH zusammen mit Fachleuten und selbst Betroffenen am Welttag für Seelische Gesundheit im Oktober 2023 Infostände und Aktionen auf dem Ludwigsburger Marktplatz.
- Zusammen mit der Jugendmusikschule, der Pädagogischen Hochschule und anderen Musikverbänden veranstaltete die Stiftung Singen mit Kindern im Sommer 2023 einen „Tag der Kinderstimme“ in Ludwigsburg. Der Tag richtete sich mit Workshops, Auftritten und Infoveranstaltungen an pädagogische Fachkräfte, Lehrkräfte und Studierende, um Impulse für die eigene musikalische Arbeit mit Kindern zu geben.
- Kulturelle Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg geschieht in der Jugendarbeit nur sehr bedingt mit jenen, die weniger Möglichkeiten und dazu eine Migrationsgeschichte haben. Aus diesem Grund initiierte der Ludwigsburger Verein Lubu beatz eine Zusammenarbeit mit dem französischen Verein "Soleil des Nations". Die Bürgerstiftung förderte die grafische Aufbereitung der Ergebnisse dieses bikulturellen Rap-Musikprojektes und unterstützte bei der Veröffentlichung mittels einer Social-Media-Kampagne.
- Das Freiwilligenforum und der Kreisdiakonieverband veranstalteten im Oktober eine Ehrenamtsmesse auf dem Rathausplatz sowie im Kulturzentrum. Die Zielpersonen des Projekts waren ehrenamtlich engagierte Menschen in Ludwigsburg, aber auch solche, die sich für das Ehrenamt interessieren. Die Messe soll eine Brückenfunktion einnehmen zwischen Ehrenamtlichen, sozialen Einrichtungen und den Einsatzstellen in der Umgebung.
Die geförderten Projekte im Jahr 2024:
- Der Förderverein Friedenskirche Ludwigsburg Walcker-Orgel bewahren wird auch 2024 von der Bürgerstiftung unterstützt, um die Orgel bis zum 125-jährigen Bestehen der Friedenskirche im Jahr 2028 zu restaurieren.
- Das Projekt „Offener Abend“ mit sechs Themen rund um die Familie wird durch die Stiftung Invitare Die Abende werden von internen und externen Fachleuten gestaltet, die ihre Expertise zu zahlreichen Aspekten des Familienlebens einbringen. Die Reihe bietet wertvolle Einblicke, praktische Tipps und die Chance zum Austausch, um Familien zu unterstützen und zu stärken.
- Die Bürgerstiftung fördert auch 2024 die Stiftung Invitare mit ihrem Vorhaben „Tipps und Informationen für ältere Menschen mit kleinem Geldbeutel“.
- Im Rahmen des zweijährigen Projekts „Solidarische Zukunftsperspektiven“ sollen durch das Demokratische Zentrum LB – Verein für politische und kulturelle Bildung zehn Veranstaltungen an öffentlichen Orten organisiert werden, um für die Stadtgesellschaft relevante Themen zu diskutieren. In der ersten Phase werden die Themen unter anderem durch Interviews in der Fußgängerzone ermittelt. Dabei geht es um Ernährungssouveränität, Kunst und Kultur in der Zukunft sowie lokale Demokratieentwicklung, wobei eine Projektstelle zur Koordination und Öffentlichkeitsarbeit benötigt wird.
- Das Projekt „Breaking-Event im Kunstzentrum Karlskaserne LB“ hat Kinder und Jugendliche durch kostenlose Workshops auf ein internationales Breaking-Battle 2024 vorbereitet. Die Kunstschule Labyrinth plante unter anderem mit Schulen und Jugendhäusern eine Zusammenarbeit. Das abschließende mehrtägige Event in der Karlskaserne stand allen Menschen offen.
- Das Projekt „BürgerTheater 2024 L’Utopia – Atlas der unentdeckten Stadtteile" beinhaltet sieben öffentliche Aufführungen mit einer begleitenden Ausstellung mit Videos und Filmen. Das BürgerTheater/Tanz- und Theaterwerkstatt möchte mit 100 Beteiligten innovative Wege im Bürgertheater beschreiten. Der gesellschaftliche Zusammenhalt und Zukunftsvisionen stehen im Mittelpunkt.
- Das Katholische Jugendreferat Ludwigsburg und Mühlacker sowie die Dekanatsstelle des Bundes der Katholischen Jugend (BDKJ) organisierten die „72 Stunden Aktion – die Sozialaktion des BDKJ in und um Ludwigsburg“, bei der sich jeder, der sich für andere einsetzen möchte, beteiligen konnte. 2024 lautete das Motto "Uns schickt der Himmel". Es wurden Projekte umgesetzt, die politische und gesellschaftliche Themen behandelten.
- Der Tanzclub Ludwigsburg plant den Neuaufbau des Leistungssports nach Corona und arbeitet an der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Standardformation. Die Gesamtentwicklung im Tanzsport, insbesondere im Bereich der Formationen, ist stark rückläufig, auch in Ludwigsburg. Ziel ist es, den Tanzsport durch breitflächige Werbung, Neuaufbau an der Basis und gezielte Talentförderung zu stärken.
- Der Zitherclub Oßweil erhielt für seine Reise nach Bergamo im Mai 2024 eine Unterstützung, um Musik als Brücke zwischen Nationen zu nutzen. Die Reise wurde von den Vereinen "Internationale Partnerschaften Ludwigsburg" und "Proloco Bergamo" organisiert, um die Freundschaft zur neuen Partnerstadt zu stärken. Der Zitherclub nahm als kulturelle Vertretung Ludwigsburgs teil.
- Die Scala Kultur Live gGmbH startete eine neue mehrjährige Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Ethik im Dialog“, um gesellschaftliche und politische Themen öffentlich zu diskutieren. Der Schwerpunkt liegt auf Inklusion und Diversität, um ein breites und vielfältiges Publikum anzusprechen. Ziel ist es, die lokale Gemeinschaft zu stärken, eine Kultur des respektvollen Dialogs zu fördern und das öffentliche Engagement sowie das Bildungsniveau zu erhöhen.
- Das Netzwerk Ehrenamt wurde 2001 von den großen Kirchen und ihren Wohlfahrtsverbänden gegründet, um das bürgerschaftliche Engagement in Ludwigsburg zu fördern. Seit 2003 bringt es unter seiner Leitung 30 soziale Einrichtungen und passende Ehrenamtliche zusammen. Die „Ehrenamtsmesse 2024“ auf dem Rathausplatz soll es Menschen ermöglichen, sich über ehrenamtliche Tätigkeit zu informieren und die Einrichtungen kennenzulernen.
- Die Jugendmusikschule Ludwigsburg plante erstmals das neue Format „Internationale Gitarrentage 2024“. Das Festival soll die Vielfalt des Instruments auf hohem künstlerischen Niveau präsentieren. Gemeinsam mit dem Bund Deutscher Zupfer sind drei Konzerte und Workshops geplant, darunter ein Konzert mit dem Mandolinenorchester Baden-Württemberg.
- Der im Februar 2024 gegründete Verein Herzschlag der Jugend plante ein Hip-Hop-Tanzfestival mit Workshops in Jugendhäusern und Stadtteilzentren. Der Verein arbeitet mit der Flüchtlingshilfe zusammen, um chancenärmere Menschen mit Migrationshintergrund zu erreichen und nutzt mehrsprachige, kultursensible Kommunikation über Social Media, um eine vielfältige Zielgruppe anzusprechen. Das Festival findet in Zusammenarbeit mit dem Jugendhaus Connect und dem MTV Ludwigsburg statt und bietet Jugendlichen auch die Möglichkeit zum Austausch mit Profitänzern.
- Der Naturpark West betreute ein Graffiti-Projekt an der Bahnunterführung zwischen Naturpark West und Nußackerweg, bei dem eine kunstschaffende Person mit Ludwigsburger Schulkindern eine Bahnunterführung gestaltete. Ziel des Projekts war es, die Unterführung freundlicher zu gestalten.
- Das „Musikprojekt „Wie klingt Heimat“ der Evangelischen Friedenskirchengemeinde Ludwigsburg soll interkulturell, interreligiös, generationsübergreifend und inklusiv sein. Hilfsbedürftige Teilnehmende erhalten die Möglichkeit, sich neu zu erleben und wahrgenommen zu werden. Im Workshop werden die Themen und Musiken der Teilnehmenden erörtert. Es ist ein Projekt in Zusammenarbeit mit Trimum e.V., dem Kreisdiakonieverband und der Stadt Ludwigsburg, dem Albert Knapp Heim, der Karlshöhe, der Arbeiterwohlfahrt und der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg.
- Der Kunstverein Kreis Ludwigsburg fördert Kunst und Kultur durch Ausstellungen, Vorträge und andere kunstfördernde Angebote. Er arbeitet mit kulturellen Institutionen zusammen, unterstützt künstlerischen Nachwuchs und ist ein international anerkannter Ausstellungsort. Das Bildhauerprojekt „Raum“ von Hans Hemmert thematisiert sowohl dreidimensionalen Raum, medialen Raum als auch Raum-Verdichtung und räumliches Denken.
Bei einigen dieser Projekte setzte die Bürgerstiftung einen Betrag in Höhe von 6.000 Euro (2023) sowie 11.500 Euro (2024) aus dem unselbstständigen Stiftungsfonds „Mathias und Magdalena Lemli“ ein. Das ist ein Vermächtnis, das die Bürgerstiftung im Jahr 2010 erhielt.
Zusätzlich konnte die Bürgerstiftung im Jahr 2023 einen Betrag von 28.000 Euro und 2024 eine Summe von 58.500 Euro hauptsächlich den großen Verbänden aus dem Bereich der Liga der Freien Wohlfahrtsverbände zur Verfügung stellen und damit in Not geratene Einzelpersonen und Familien unterstützen. Ein besonderes Anliegen ist dabei auch die Bekämpfung der Kinderarmut.
Info:
Die Bürgerstiftung Ludwigsburg wurde am 1. Januar 2000 gegründet und ist eine gemeinnützige Einrichtung, geschaffen von und für die Menschen der Stadt Ludwigsburg. Zweck der Bürgerstiftung ist die Förderung gemeinnütziger Vorhaben, die im Interesse der Stadt und ihrer Bürgerschaft liegen. Die Förderung der Jugend ist in allen Bereichen eine wichtige Aufgabe.
Über die Vergabe der Gelder entscheidet der Stiftungsrat. Ihm gehören sechs Mitglieder des Gemeinderates und sechs vom Gemeinderat vorgeschlagene Personen sowie der Oberbürgermeister der Stadt Ludwigsburg als Vorsitzender an.
Ansprechperson für die Bürgerstiftung ist Cornelia Zander, Telefon (0 71 41) 910-2093, Mail: buergerstiftung@ludwigsburg.de. Mehr Infos unter www.buergerstiftung-ludwigsburg.de.