Umgestaltung des W&W-Areals rückt näher

Das Ludwigsburger W&W-Areal soll zu einem attraktiven Stadtquartier werden. Jetzt erfolgte ein wichtiger Schritt: Der Siegerentwurf für die Neugestaltung wurde gekürt.

Das neue Quartier von der Hohenzollernstraße aus gesehen. (Visualisierung: Reichel Schlaier Architekten)

Nach dem Umzug der Wüstenrot und Württembergische-Gruppe (W&W) nach Kornwestheim sind in der Ludwigsburger Südstadt Flächen frei geworden. Am Stadteingang – zwischen Bahngleisen, Hohenzollernstraße und Wüstenrotstraße – wird ein neues Stadtquartier entstehen. Nun steht der Gewinner des Architektenwettbewerbs fest, den die Stadt Ludwigsburg und W&W gemeinsam ausgelobt haben: Es ist das Stuttgarter Büro Reichel Schlaier.

Nach einem ersten Preisgericht im Januar wurden drei Büros aufgefordert, ihre Entwürfe noch einmal nach den Wünschen der Jury zu überarbeiten. „Diese zweite Runde hat sich richtig gelohnt“, so Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht. „Wir haben jetzt einen hervorragenden Gewinnerentwurf vorliegen. Ich freue mich schon sehr auf das attraktive, lebendige Stadtviertel. Die Menschen werden hier gerne wohnen, arbeiten und ihre Freizeit verbringen.“

Freiflächen mit viel Grün

Baubürgermeisterin Andrea Schwarz betont: „Das Büro Reichel Schlaier hat die Komplexität der Aufgabe sehr gut gelöst.“ Die Herausforderung bestand darin, den 72 Meter hohen Wüstenrot-Turm auf der südlichen Seite und den Gebäudekomplex auf der nördlichen Seite zu erhalten und die Fläche dazwischen neu zu bebauen – und dabei Wohnen, Gewerbe und Einzelhandel in Einklang zu bringen. „Im Entwurf sind die gewerblichen Flächen so angeordnet, dass das Quartier trotz der nötigen Anlieferung autofrei gehalten werden kann“, erläutert Schwarz. „Die geplanten Freiflächen im Quartier sorgen für hohe Aufenthaltsqualität. Insbesondere die intensive Begrünung schafft einen großen Mehrwert für die Südstadt.“

Neben flexiblen Flächen für Gewerbe sollen ein Einkaufsmarkt, Gastronomie, Arztpraxen und ein Fitnessstudio, Pflegeeinrichtungen und eine Kindertagesstätte auf dem Gelände entstehen. Wohnungen sind vor allem in den beiden Bestandsgebäuden vorgesehen. „Insgesamt schaffen wir rund 25.000 Quadratmeter Wohnraum“, sagt Bernd Hertweck, Leiter des Geschäftsfelds Wohnen bei W&W und Vorstandsvorsitzender der Wüstenrot Bausparkasse. „Wir werden jetzt eine Bedarfsanalyse vornehmen, um herauszufinden, welche Art von Wohnungen sich am besten vermarkten lassen.“ Baubeginn soll im Jahr 2026 sein. Mit der Fertigstellung wird bis Anfang 2029 gerechnet.

Entwurf ist flexibel

Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht hebt hervor, dass der Entwurf von Reichel Schlaier auch deswegen gewonnen hat, weil er flexibel ist: „Neue Ideen lassen sich gut integrieren.“ So könnte sich beispielsweise die Optik der Gebäude oder die Aufteilung zwischen Gewerbe und Wohnen noch verändern.

Im Preisgericht saßen nicht nur Vertreter*innen von W&W, der Stadtverwaltung, des Gemeinderats und des Stadtteilausschusses Innenstadt, sondern auch der IBA’27 (Internationale Bauausstellung 2027). Denn das Projekt soll in das IBA’27-Netz aufgenommen werden und hat die Chance, einer der Ausstellungsorte im Jahr 2027 zu werden.

Der Siegerentwurf sowie der zweit- und drittplatzierte Entwurf sind von Montag, 3. Juni, bis Freitag, 14. Juni, in einer Ausstellung in der Wüstenrotstraße 1 (Erdgeschoss) zu sehen. Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 12 bis 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Am Donnerstag, 6. Juni, und am Dienstag, 11. Juni, finden jeweils um 17 Uhr Führungen durch die Ausstellung statt. Eine Anmeldung für die Führungen ist nicht erforderlich. (Meike Wätjen)

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