Stadt will fließenden Verkehr

Um den Verkehr optimal zu steuern, holt sich die Stadt Unterstützung von Ludwigsburger Unternehmen. Das Ziel: ein Programm zu entwickeln, das alle verfügbaren Verkehrsdaten digital verarbeitet, um Staus zu reduzieren.

Matthias Knecht und Ralf Hofmann unterschreiben einen Vertrag.
Haben die Zusammenarbeit besiegelt: OB Dr. Matthias Knecht (links) und Dr. Ralf Hofmann, Vorsitzender der MHP-Geschäftsführung. (Foto: Benjamin Stollenberg)

Mobilitätsplanung bedeutet oft, dass die Stadt heute Festlegungen für eine mobile Zukunft treffen muss. Erforderlich sind daher Annahmen über die Verkehrsnutzung und Chancen neuer Verkehrsmittel. Mit der „MHP Management- und IT-Beratung GmbH“ (MHP) und dem verbundenen Unternehmen „Planung Transport Verkehr GmbH“ (PTV) ist Ludwigsburg Heimat von Firmen, die sich intensiv mit der Zukunft des Verkehrs beschäftigen. Wirtschaft und Kommune möchten gemeinsam ein Programm entwerfen, das eine leistungsfähige digitale Steuerung des Verkehrs ermöglicht. Weniger Staus, mehr fließender Verkehr ist der Arbeitsauftrag.

„Wir freuen uns, dass wir mit MHP und PTV Partner in Ludwigsburg haben, mit denen wir die nachhaltige Mobilität zukunftssicher gestalten können. Mit beiden haben wir bereits in der Vergangenheit in vielen Bereichen verlässlich zusammengearbeitet“, betont Oberbürgermeister Matthias Knecht. „Die Stadt hat das Ziel, Mobilität noch deutlich klimaschonender zu entwickeln.“

Dr. Ralf Hofmann, Mitgründer, Gesellschafter und Vorsitzender der MHP-Geschäftsführung, sieht Ludwigsburg auf diesem Gebiet schon heute gut aufgestellt. „Wir von MHP sind davon überzeugt, dass intelligente und technologisch innovative Lösungen entscheidend für eine nachhaltigere Zukunft sind. Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit – hier an unserem Hauptstandort – unsere Kompetenzen im Bereich der Digitalisierung einzubringen, um gemeinsam die mobile Zukunft zu gestalten.“

Verschiedene Bausteine der Zusammenarbeit

Mehrere Bausteine stehen im Mittelpunkt der Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, MHP und PTV. Auf der einen Seite geht es um den Ausbau der Verkehrslenkung. So sollen Daten aus verschiedenen Quellen vernetzt werden: Dazu gehören Echtzeitdaten wie Routenplaner, Verkehrs-Apps, E-Ladepunkte, Transportlogistik und weitere Informationen. Auch die Fuß- und Fahrradmobilität wird berücksichtigt. Auf dieser Grundlage wird der Verkehr digital simuliert, um dann aus diesen Erkenntnissen ein Programm zu entwickeln, das den Verkehr in Ludwigsburg und hier insbesondere in den innenstadtnahen Bereichen optimal steuert.

„Wir haben zwar schon heute einen Verkehrsrechner, der die Ampeln steuert“, so der für Nachhaltige Mobilität zuständige Bürgermeister Sebastian Mannl. „Aber unsere Ampeln reagieren bisher noch auf lokale Veränderungen. Das wollen wir ausbauen, indem wir mehr Daten und Prognosen in die Auswertung einbeziehen.“

Im letzten Baustein der Zusammenarbeit mit MHP und PTV geht es um die Zukunft des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV). Denn das autonome Fahrzeug bietet Chancen, den ÖPNV neu zu denken. Für Ludwigsburg könnte dies bedeuten, dass die Stadtbahn durch autonome Verteilnetze ergänzt wird und so eine ganz neue Qualität des ÖPNV entsteht. Noch ist voll-autonomes Fahren auf Modellversuche beschränkt. Da aber auch der ÖPNV langfristig geplant werden muss, ist es der Stadtverwaltung wichtig, sich mit den beiden Unternehmen auch bereits heute Gedanken zu machen, welche Chancen bestehen und wie autonome Systeme in der Stadt gestaltet werden können. (Peter Spear)

Zum Seitenanfang