Bericht der Stadt zum Energieverbrauch liegt vor

Wie viel Energie verbraucht die Stadtverwaltung in ihren Gebäuden? Und wie hoch ist der Treibhausgas-Ausstoß? Darüber informiert der jetzt erschienene Klima- und Energiebericht.

Außenansicht des Gebäudes Fuchshofschule
Die Anfang 2023 fertiggestellte Fuchshofschule wurde in klimafreundlicher Holzelementbauweise erstellt. Sie besitzt eine Photovoltaik-Anlage und ist an das Fernwärme-Verbundnetz angeschlossen. (Foto: Zooey Braun)

Der aktuelle Klima- und Energiebericht der Stadtverwaltung für das Jahr 2022 ist erschienen. Er gibt einen Überblick über die Entwicklung der Energieverbräuche und der Treibhausgasemissionen der städtischen Gebäude sowie über Maßnahmen, die den Verbrauch und die Emissionen reduzieren. Der Bericht ist auf der städtischen Homepage als Pdf-Datei eingestellt.

Zu den Gebäuden der Stadtverwaltung gehören unter anderem Schulen, Kindertageseinrichtungen, Sport- und Gemeindehallen, Verwaltungs- und Kulturgebäude. Die positive Nachricht: Obwohl die Anzahl der städtischen Gebäude gewachsen ist, zum Beispiel durch die Erweiterung und den Neubau von Schulen, sind die absoluten Treibgasemissionen vom Jahr 2016 bis zum Jahr 2022 um 18,9 Prozent reduziert worden. Sie betragen 5.700 Tonnen CO2-Äquivalente.

Die Reduktion ist zum einen auf die Umstellung von Gas auf Fernwärme zurückzuführen. Der Anteil fernwärmeversorgter Gebäude konnte von 42,4 Prozent im Jahr 2016 auf 53,1 Prozent im Jahr 2022 gesteigert werden. Zum anderen spielt die allgemeine Verbesserung der Emissionsfaktoren von Strom und Fernwärme eine Rolle: Der Anteil an erneuerbaren Energien zur Energieerzeugung konnte sowohl auf Bundesebene als auch zur Bereitstellung von Ludwigsburger Fernwärme in den letzten Jahren erhöht werden.

Ziel: Klimaneutralität bis 2035

Die Stadt hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden. „Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Reduktion der Treibhausgase in den kommenden Jahren massiv beschleunigt werden“, so Baubürgermeisterin Andrea Schwarz. Der städtische Fachbereich Hochbau und Gebäudewirtschaft plant deshalb die Erstellung eines Aktionsplans für den klimafreundlichen Gebäudebetrieb bis 2035. Die Erstellung dieses Fahrplans soll mithilfe von Fördergeldern aus dem Wettbewerb des Landes Baden-Württemberg „Auf dem Weg zur Klimaneutralität“ finanziert werden. „Stellschrauben sind die energetische Sanierung von Gebäuden, der weitere Ausbau der Photovoltaik auf städtischen Dachflächen und die kontinuierliche Umstellung auf erneuerbare Wärmeversorgung“, erläutert Andrea Schwarz.

Im Klima- und Energiebericht 2022 hat der Fachbereich Hochbau und Gebäudewirtschaft den Wärme-, Strom- und Wasserverbrauch in den Gebäuden der Stadtverwaltung genau unter die Lupe genommen. Im Berichtsjahr 2022 beträgt der absolute, witterungsbereinigte Wärmeverbrauch 25 Millionen Kilowattstunden. Das sind 7,2 Prozent mehr als im Jahr 2016, als es noch weniger städtische Gebäude gab. Der flächenspezifische Kennwert ist seit 2016 rückläufig (um 8,4 Prozent). Dies lässt sich auf die durchgeführten Maßnahmen zur Steigerung der Wärmeeffizienz zurückführen.

Der Stromverbrauch in den städtischen Gebäuden nimmt in den letzten Jahren – abgesehen von den Corona-Jahren 2020 und 2021 – kontinuierlich zu. Im Jahr 2022 verbrauchten die städtischen Gebäude etwa 6,9 Millionen Kilowattstunden Strom. Der Grund für die Zunahme liegt in der steigenden Intensität der Gebäudenutzung zum Beispiel in den Ferien sowie in neu hinzugekommenen Stromverbrauchern wie Lüftungsanlagen, Küchen, Whiteboards und EDV. Den meisten Strom verbrauchen die Schulen mit jährlich circa 2,8 Millionen Kilowattstunden. Durch die Umstellung auf effiziente LED-Beleuchtung, die Betriebsoptimierung und die Installation von Photovoltaikanlagen kann dem wachsenden Strombedarf entgegengewirkt werden.

Der absolute Wasserverbrauch ist bezogen auf das Jahr 2016 um etwa 14 Prozent angestiegen – er beträgt 68.000 Kubikmeter, also 68 Millionen Liter. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf den Zuwachs an Gebäudeflächen und eine höhere Intensität der Nutzung zurückzuführen. So wird zum Beispiel in den Anschlussunterbringungen für Geflüchtete Wasser zum Duschen und Waschen benötigt. Im gleichen Zeitraum ist der flächenspezifische Kennwert von 0,23 Kubikmeter pro Quadratmeter in etwa konstant geblieben.

Förderprogramm für die Ludwigsburger Bürgerschaft

Um klimaneutral zu werden, setzt die Stadtverwaltung natürlich nicht nur bei ihren eigenen Gebäuden an. Mit dem Programm „KlimaBonus Ludwigsburg“ unterstützt sie seit vergangenem Jahr die Menschen im Stadtgebiet dabei, ihr Zuhause klimafreundlicher zu machen.

Gefördert werden beispielsweise Photovoltaikanlagen und Fassadendämmungen. „Wir stellen insbesondere bei der Installation von Stecker-Solargeräten ein großes Interesse fest“, berichtet Baubürgermeisterin Andrea Schwarz. „Für Haushalte mit wenig Einkommen – also für diejenigen, die eine Ludwigsburg Card besitzen – gibt es hier fast eine Komplettförderung. Das ist mir besonders wichtig, um diese Menschen bei den hohen Stromkosten nachhaltig zu unterstützen.“ 

„Die Anzahl der Anträge seit Beginn des Förderprogramms im März 2022 hat unsere Erwartungen übertroffen“, freut sich Andrea Schwarz. Jetzt wurde die Antragstellung noch erleichtert. Anträge können zum Beispiel komplett digital gestellt werden. (Meike Wätjen)

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