Bürgermedaille der Stadt für Herbert Babel

Die Stadt Ludwigsburg verleiht Herbert Babel im Jahr 2023 die Bürgermedaille. Damit zeichnet sie einen Menschen aus, der seit vielen Jahren für seine Stadt ehrenamtlich aktiv ist.

Porträt von Herbert Babel
Herbert Babel erhält im Mai die Bürgermedaille. (Foto: Jochen Faber)

Einstimmig hat sich der Gemeinderat entschieden, Herbert Babel 2023 die Bürgermedaille der Stadt Ludwigsburg zu verleihen. Der in Oßweil lebende 80-Jährige wird die Auszeichnung im Rahmen der Stadtgründungsfeier am 5. Mai im Residenzschloss erhalten. „Sein zeitlicher Einsatz ist enorm, seine Themen sind anspruchsvoll, vielseitig und umfangreich. Sein Engagement ist herausragend“, lobt Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht den künftigen Träger der Bürgermedaille. „Er ist jederzeit bereit, Verantwortung zu übernehmen und setzt sich für viele Belange des Gemeinwesens ein.“

Herbert Babel ist in Schwäbisch Hall geboren, in Leinfelden aufgewachsen, seit 1966 wohnt er in Ludwigsburg. Der heute 80-Jährige ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder sowie drei Enkelkinder. Nach der Ausbildung für den württembergischen gehobenen Verwaltungsdienst und einem sechsmonatigen Diakonischen Jahr startete seine berufliche Laufbahn im Herbst 1966 im Sozialamt der Stadt Ludwigsburg. 1969 wechselte er in den landeskirchlichen Verwaltungsdienst und 1970 in die benachbarte Landeshauptstadt, wo er bis zum Jahr 2000 Ausländerbeauftragter im Stuttgarter Rathaus war. Als Beamter im höheren Verwaltungsdienst trat er 2007 in den Ruhestand.

Das Thema Fairtrade in Ludwigsburg vorangetrieben

Der im Stadtteil Oßweil lebende Herbert Babel hat sich auf vielen Feldern der Stadt Ludwigsburg Verdienste erworben. Eines seiner größten Projekte ist sicherlich das Thema Fairtrade. Zusammen mit der Fairtrade-Agendagruppe und dem Agendabüro der Stadt arbeitete er unermüdlich und mit viel Herzblut daran, dass Ludwigsburg 2011 als erste Stadt im Landkreis als Fairtrade-Stadt zertifiziert worden ist. Seit 2009 trifft sich die Fairtrade-Agendagruppe regelmäßig einmal im Monat. Herbert Babel koordiniert das Wirken der Gruppe in Kooperation mit dem städtischen Agendabüro.

Die Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, die Nachfrage und das Angebot an fairen Produkten in Ludwigsburg zu steigern. So entstanden zum Beispiel der „Faire Einkaufs-Wegweiser“, das Projekt „Gut leben – Fair leben“, die „Faire Schokolade“, auch die Dienstanweisung „Faire Beschaffung“ der Stadtverwaltung, aus der dann jene zur „Nachhaltigen Beschaffung“ wurde. Daneben waren Herbert Babel und die Agendagruppe aktiv mit Aktionsständen, Vorträgen, Filmabenden, Ausstellungen und nicht zuletzt mit einer „Fairen Kochshow“.

Engagement auf vielen Feldern der Stadt

Doch das Engagement Herbert Babels ist viel breiter angelegt und erstreckt sich auf weitere Felder:

  • In seiner Kirchengemeinde, der Kreuzkirche im Schlösslesfeld, ist er aktiv.
  • 2004 war er Mitinitiator der Werbekampagne für Grünen Strom und für eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Kinder- und Familienzentrums bei der Kreuzkirche. Die Werbeprämie des Stromanbieters wurde für die Finanzierung der Anlage verwendet.
  • Seit 2003 ist er Mitglied der Menschenrechtsorganisation „Amnesty International“, einige Zeit war er bei der Ludwigsburger Gruppe aktiv.
  • Als Mitglied des Stadtteilausschusses Oßweil von 2006 bis 2014 setzte er sich mit Nachdruck für die Belange Oßweils ein.
  • Herbert Babel engagierte sich 2008 für den Synagogenplatz und gehört seit 2010 dem Arbeitskreis Synagogenplatz an.
  • Zu Beginn der Corona-Pandemie riefen Herbert Babel und seine Ehefrau Ute zu Spenden für einen Nothilfefonds für Bedürftige auf. Inspiriert wurden sie durch eine Predigt von Pfarrer Dr. Martin Wendte von der Evangelischen Friedenskirchengemeinde. Die Idee war, dass jener Betrag gespendet wird, der durch den weggefallenen Solidaritätszuschlag entstanden ist.
  • Herbert Babel ist Mitglied im Kernteam des Eine-Welt-Forums (EWF) und hat maßgeblich bei der Erstellung des Handlungskonzepts mitgewirkt. Das EWF setzt sich für eine globale gerechte Entwicklung ein. Als Orientierungsrahmen dient ein umfangreiches Handlungskonzept mit fünf Themenfeldern und 17 Schlüsselprojekten, die einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leisten. Das Konzept zeigt auf, mit welchen Maßnahmen die Stadt Ludwigsburg gemeinsam mit den Mitgliedern des Eine-Welt-Forums auf die Herausforderungen der Agenda 2030 reagiert.
  • In Kooperation mit dem Kinderschutzbund Ludwigsburg arbeitete er 2022 mit an der Veranstaltung „Wir für Kinderrechte gegen ausbeuterische Kinderarbeit“ auf dem Platz der Kinderrechte vor dem Forum.

Die Stadtverwaltung begründet die Verleihung der Bürgermedaille an Herbert Babel so: „Herbert Babel ist in seinem Engagement ein kritischer Beobachter, er ist zielstrebig und beharrlich, geht es um die Wahrung der Schöpfung, der Menschenrechte und der sozialen Gerechtigkeit. Er bringt die nötige Geduld mit, er ist erfahren und ein ausgesprochen guter Netzwerker. Er ist im besten Wortsinn ein guter Bürger, wenn man die Einschätzung des griechischen Staatsmannes und Philosophen Perikles teilt, wonach ein guter Bürger nur ein engagierter sein kann, der an den Angelegenheiten seiner Stadt aktiv Interesse zeigt. Insoweit verkörpert er in besonderer Weise alles, was zu den Voraussetzungen für die Verleihung einer Bürgermedaille zählt.“ (Peter Spear)

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