Balkonkraftwerk am Rathaus

Die Stadtverwaltung und die Solarinitiative werben für Balkonkraftwerke. Und haben jetzt ein Anschauungsobjekt am Rathaushof angebracht. Außerdem gibt es Beratungen und eine finanzielle Förderung.

„Lust auf: Strom vom Balkon“, so steht es auf dem Schild neben einem neuen Stecker-Solargerät auf dem Rathaushof. Die Stadtverwaltung und die Solarinitiative e.V. haben das so genannte Balkonkraftwerk jetzt in der Ecke zur Wilhelmstraße 9 als Anschauungsobjekt installiert. Der gewonnene Strom wird direkt im Rathaus genutzt.

Der ehrenamtliche Verein berät außerdem ab sofort einmal im Monat zu allen Fragen rund um die Anlage: ab Oktober jeden ersten Mittwoch im Monat von 16 bis 18 Uhr in den Räumen des Kulturzentrums, ohne Anmeldung und kostenfrei. Dabei kann die Anlage auf dem Rathaushof gemeinsam besichtigt werden.

Eine erste offene Beratung fand am Mittwoch direkt auf dem Rathaushof statt. Zum Start war Baubürgermeisterin Andrea Schwarz dabei: „Wir freuen uns sehr über das große Engagement der Solarinitiative hier vor Ort“, bekräftigt Schwarz. „Mit der Modellanlage am Rathaushof und der kostenfreien Beratung unterstützen wir alle in Ludwigsburg, die einfach und sauber Strom produzieren wollen. Deshalb haben wir auch das Förderprogramm KlimaBonus ins Leben gerufen, das es allen ermöglichen soll, bei der Energiewende mit dabei zu sein.“

Grundbedarf im Haushalt wird gedeckt

Hans-Peter Mayer von der Solarinitiative ergänzt: „Balkonkraftwerke sind toll, weil sie auch Mieterinnen und Mietern ermöglichen, selbst Strom zu produzieren und einen Grundbedarf im Haushalt zu decken. Außerdem machen sie Photovoltaik sichtbar und Energie erlebbar. Das animiert zur bewussteren Energienutzung und aktiviert gleichzeitig Menschen in der Nachbarschaft, sich auch eine Anlage zu besorgen.“

Ein „Steckersolargerät“ hängt standardmäßig an Balkonen, kann aber genauso an Fassaden, auf Garagen-Dächern oder Ähnlichem installiert werden. Die Installation ist einfach, da die Anlage direkt über die Steckdose mit dem Hausstromnetz verbunden wird. Die Gesetzesänderungen Mitte des Jahres haben die Inbetriebnahme nochmals deutlich vereinfacht. 

Mit dem Ludwigsburger Förderprogramm KlimaBonus werden alle Privatpersonen bei der Energiewende in den eigenen vier Wänden unterstützt. Aktuell wird ein Balkonkraftwerk mit bis zu 300 Euro pro Wohneinheit gefördert.

Darüber hinaus erhalten alle mit „LudwigsburgCard“ ein Balkonkraftwerk inklusive der Installation gänzlich kostenfrei über den KlimaBonus als Rundum-Sorglos-Paket der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim. Dieses Balkonkraftwerk ist das gleiche wie jenes, das am Rathaushof installiert ist. Damit sollen gerade einkommensschwächere Haushalte mit der eigenen Stromproduktion Kosten sparen und so dauerhaft entlastet werden. Mehr Informationen und Hinweise auf www.ludwigsburg.de/klimabonus.

Solarpartys in der Nachbarschaft

Für alle, die bereits ein Balkonkraftwerk oder eine Photovoltaikanlage auf dem Dach haben und Lust haben, die Energiewende in der eigenen Nachbarschaft zu unterstützen, gibt es die Solarpartys von „packsdrauf“. Das Prinzip der Solarparty ist einfach: Diejenigen, die selbst eine Photovoltaikanlage haben, laden Nachbarschaft, Verwandte und Bekannte ein. Vor Ort ist ein*e Solar-Botschafter*in dabei, liefert die wichtigsten Informationen und beantwortet Fragen rund um die Solaranlage bei Knabbereien und Getränken. Der „Solarenergie Förderverein Deutschland“ bildet im Rahmen der Initiative „packsdrauf“ Menschen in ganz Deutschland zu Solar-Botschafter*innen aus, um die Energiewende aktiv voranzubringen. In Ludwigsburg sind bereits sieben Personen ausgebildet, die ihr Wissen gerne weitergeben. Mehr Informationen dazu unter www.packsdrauf.de.

Allen, die noch 2024 bei einer Solarparty zusammenkommen, winkt ein lokaler Tropfen zum Anstoßen: Die ersten drei Gastgeber*innen, die sich bis Dienstag, 15. Oktober unter klima@ludwigsburg.de melden, erhalten von der Stadt Ludwigsburg eine Flasche Sekt oder eine alkoholfreie Alternative als Dankeschön für ihren Einsatz für die Energiewende. (red)