Franck-Areal und Kunst im öffentlichen Raum
Stadtentwicklung durch und mit künstlerischen Strategien im Franck-Areal in Ludwigsburg
Kunst und Stadtentwicklung
Kunst im öffentlichen Raum kann neue Perspektiven auf Veränderungen in einer Stadt ermöglichen. Anstatt dauerhafte Skulpturen zu platzieren, werden vielfältige künstlerische Projekte zu unterschiedlichen Themen, Orten oder Kontexten realisiert. Diese Projekte machen durch künstlerische Mittel Möglichkeitsräume für die Gesellschaft sichtbar.
Seit 2021 kann man dies auf dem Franck-Areal in Ludwigsburg beobachten. Die Stadt kaufte das Areal, um es zukunftsfähig mit unterschiedlichen Nutzungen zu entwickeln. Diese Planungs- und Entwicklungsprozesse dauern lange und involvieren zahlreiche Akteure.
Damit das Areal belebt bleibt und die Stadtgesellschaft an der Entwicklung teilhaben kann, wurde die „ZwischenZeit“ ins Leben gerufen. Diese Initiative fördert Pioniernutzungen, künstlerische Projekte und künstlerische Eingriffe, die eine aktive Teilhabe der Stadtgesellschaft ermöglichen und genau diese Möglichkeitsräume eröffnen sollen.
So wird das Franck-Areal zu einem Experimentierfeld für die unterschiedlichsten kreativen und künstlerischen Aktivitäten. Von Kunstfestivals und Ausstellungen über Pop-up-Events und Drehorte bis hin zu Performances, Installationen und der Entwicklung eines Kreativquartiers – das Areal bietet eine breite Palette an Möglichkeiten. Drei herausragende Projekte im öffentlichen Raum verdeutlichen diese vielseitige Nutzung:
Neuland Festival
Das Neuland Festival, das 2021 erstmals auf dem Franck-Areal stattfand, öffnete das ehemalige Industrieareal der Firma Franck für die Öffentlichkeit. Künstler und Künstlerinnen, Experten und Expertinnen sowie Akteure und Akteurinnen aus den Bereichen Kultur und Stadtplanung entwarfen Perspektiven und Bezüge, schufen Zugänge und befragten Räume. Über ein Wochenende konnten Besucher und Besucherinnen das Areal durch performative Rundgänge, Kunst-Installationen und Projektionen erkunden. Mehr dazu finden Sie auf der Seite zum Neuland Festival.
Zwischennutzung mit Künstlern und Akteuren der Kreativszene im Laborgebäude
Ein weiteres spannendes Projekt auf dem Franck-Areal ist die Zwischennutzung von leerstehenden Räumen im ehemaligen Laborgebäude durch Künstler und Akteure der Kreativszene. Diese temporären Nutzungen bieten Raum für Ateliers, Werkstätten und temporäre Ausstellungen. Sie schaffen eine dynamische Umgebung, in der kreative Ideen und innovative Konzepte entstehen können. Diese Zwischennutzungen fördern die Vernetzung innerhalb der Kreativszene und stärken das kulturelle Profil von Ludwigsburg. Alle Räume in diesem Gebäude wurden günstig an Künstler, Kreative und Start-Ups vermietet, um kulturelle und kreative Nutzungen zu ermöglichen.
Mehr Informationen dazu finden sich hier. https://meinlb.de/franck-areal/
Künstlerische Eingriffe
Mit jeder künstlerischen Bespielung des Franck-Areals hinterlassen die Werke sichtbare Spuren, die den Ort nachhaltig prägen. So schuf Karima Klasen im Rahmen des Neuland Festivals 2021 die Installation „The Sun Always Shines in the Factory“, ein poetisches Statement, das die industrielle Vergangenheit des Areals mit einem neuen Licht verbindet. Ein weiteres Beispiel ist die großflächige Wandgestaltung von Tim Scheu aus dem Jahr 2023 an der Mauer zur Bahnhofspassage. Mit seinen eindrucksvollen Graffiti-Arbeiten verwandelt Scheu urbane Oberflächen in dynamische, farbenprächtige Leinwände.
Seine Werke verleihen dem Franck-Areal eine markante visuelle Identität und erzählen Geschichten, die Themen wie Identität, Gemeinschaft und Wandel reflektieren. Die Kunst auf dem Franck-Areal ist nicht statisch – sie lebt, entwickelt sich weiter, verändert sich und verschwindet mit der Zeit. Dieser stetige Wandel macht das Areal zu einem Ort der urbanen Kunst, der immer wieder neue Perspektiven eröffnet und zum Nachdenken anregt. Mehr Informationen: https://timscheu.de/
Informationen zum Kunstwerk
Basisdaten
Kontext
Das Franck-Areal in Ludwigsburg ist ein beispielhaftes Modell dafür, wie Kunst und Stadtentwicklung Hand in Hand gehen können. Durch die Vielfalt an temporären Installationen, Performances und interaktiven Kunstwerken wird ein lebendiger Dialog über die Zukunft des urbanen Raums gefördert. Diese künstlerischen Projekte machen Möglichkeitsräume sichtbar und laden die Gesellschaft ein, aktiv an der Gestaltung ihrer Umgebung teilzunehmen. So wird das Franck-Areal nicht nur zu einem Ort der Kunst, sondern auch zu einem Motor für innovative und nachhaltige Stadtentwicklung.