Seiteninhalt

Der Wechsel von Bernd Altenstein

Die Bronze „Der Wechsel“ des Künstlers Bernd Altenstein zeigt zwei Seiten einer Menschengruppe, die gegenläufig zueinander in unterschiedliche Richtungen streben.

Bernd Altenstein, der Wechsel, Detail

Die zwei Seiten eines Kunstwerks

Zwei Menschengruppen streben in gegengesetzter Richtung voneinander weg. Angeführt von einer Frau auf der einen Seite und einem Mann auf der anderen, verschwimmen die Figuren, die den Anführer*innen folgen. Der Titel der Bronzeplastik weist bereits auf diese Gegenläufigkeit hin: „Der Wechsel“. Wohin streben die Personengruppen und wer sind sie? Wieso laufen Männer und Frauen voneinander weg? Handelt es sich bei den folgenden Personen nur um die „Schatten“ der ersten Person, um so eine Bewegungsrichtung zu veranschaulichen?
Das Kunstwerk, das der Künstler Bernd Altenstein 1980 geschaffen hat, gibt diese Fragen nicht preis. Vielmehr regt es Betrachter*innen an, die beiden Seiten miteinander zu vergleichen und Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu suchen.

Klar ist, dass die menschliche Figur und seine Darstellung im Mittelpunkt der Plastik stehen. Der menschliche Körper abstrahiert in groben Umrissen bis hin zu einer deutlichen Ausformung zeigt Altenstein und setzt sich hier mit diesem Wechsel zwischen konkret und abstrakt, zwischen vollendet und unvollendet auseinander.

Informationen zum Kunstwerk

Basisdaten

Bernd Altenstein: Der Wechsel, 1980, ca 105 x 91 x 41 cm (ohne Sockel), Bronzeguss, Standort auf dem Ehrenhof

Entstehungsgeschichte

Die Bronzeplastik „Der Wechsel“ wurde 1986 von der Stadt Ludwigsburg direkt vom Künstler Bernd Altenstein angekauft und stand bis 2013 im Innenhof hinter dem Kulturzentrum. Als die Museumsräume für die Erweiterung der Stadtbibliothek ab Juni 2013 umgebaut wurden, kam es auch zu einer Umgestaltung des ehemaligen Museumseingangs zu einem barrierefreien Zugang. Dabei wurde der Sockel samt Kunstwerk abgebaut. 2023 wurde es im benachbarten Ehrenhof im Zuge der dortigen Entsiegelungs- und Umgestaltungsmaßnahmen wieder aufgestellt.

Der Künstler

Nach einem Steinbildhauerpraktikum bei Siegfried Dammrath in Düsseldorf studierte Bernd Altenstein (geboren 1943) von 1964 bis 1969 Bildhauerei an der Staatlichen Akademie Stuttgart bei Rudolf Daudert sowie 1969 bis 1970 Kunstgeschichte an der Technischen Universität Stuttgart. Darauf wurde er wissenschaftlicher Assistent an der Technischen Universität Braunschweig bei Jürgen Weber. Es folgte 1975 ein Ruf als Lehrer für den Studiengang Plastik an der Hochschule für Gestaltung in Bremen, die sich im Laufe der Zeit zu einem Treffpunkt figürlicher Bildhauerei in Deutschland entwickelte. 1979 wurde er zum Professor ernannt.
Er ist Mitbegründer der Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Bremen und seit 1983 Mitglied des Deutschen Werkbundes. 1985 verbrachte der Künstler längere Zeit in Japan und wurde 1986 Preisträger der 1. Rodin Grand Prize Exhibition, Hakone, und des Utsukushi-ga-hara Open-Air-Museum, Japan. Er teilt sich mit der Bildhauerin Gisela Eufe seit 1994 ein Atelier in Worpswede. Zahlreiche Gruppen- und Einzelausstellungen in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und in Japan zeugen von seinem enormen Schaffensdrang.
Neben seiner Bronzeplastik in Ludwigsburg stehen zahlreiche Kunstwerke im öffentlichen Raum in Hilden, Bremen, Dortmund, Hannover, Augsburg, Braunschweig, Salzgitter, Göttingen, Osaka, Pforzheim, Emden, Tossens, Uelzen, Sottrum und Oldenburg.

Standort

Barrierefreiheit

Die Bronzeplastik ist im Ehrenhof in eine Treppe mit fünf Stufen eingebettet. Oberhalb und unterhalb kann die Plastik barrierefrei betrachtet werden.

Zum Seitenanfang