Dachbegrünung und Photovoltaik

Eine starke Kombination

Mit Photovoltaik Geld sparen

Ludwigsburg möchte so schnell wie möglich treibhausgasneutral sein. Dafür ist die Nutzung der Sonnenenergie
ein wichtiger Faktor. Mit Photovoltaik-Anlagen (kurz: PV-Anlage) kann aus Sonnenenergie Strom erzeugt
werden. Das ist nicht nur gut für das Klima, sondern auch gut für den Geldbeutel. Denn durch die
Stromerzeugung können Sie viel Geld sparen.

Dachbegrünung macht Ihre PV-Anlage noch leistungsstärker

Damit eine PV-Anlage leistungsstark und vor äußeren Einflüssen geschützt ist, ist die Kombination mit einer
Dachbegrünung sinnvoll. Dabei werden niedrigwüchsige Pflanzen unter und neben die PV-Anlage gesetzt.

Vorteile der Kombination auf einen Blick

  • Verdunstungskälte sorgt für hohen Wirkungsgrad der Photovoltaik-Anlage
  • Sie sparen Abwassergebühren
  • Verdunstungskälte kühlt das Haus im Sommer auf natürliche Weise (Substitution von teuren Klimasystemen bringt Kostenvorteile)
  • Schutz gegen Verwitterung (UV, Hagel etc.) und mechanischer Belastung erhöht die Lebensdauer des Dachs
  • Biologische Vielfalt wird erhöht und Mikroklima (Luftbefeuchtung, Temperaturregulierung) wird verbessert
  • Reduktion der Wärmeverluste im Winter (bringt Kostenvorteile)
  • Die Luft wird von Schadstoffen gereinigt

  • Wertigkeit der Immobilie steigt

  • Hitzeinseln werden reduziert

Die wichtigsten Fragen kurz beantwortet

Was ist eine Dachbegrünung?

Flachdach mit Niedrigwüchsiger Begrünung
Quelle: Stadt Ludwigsburg

Es handelt sich um eine Bepflanzung des Dachs. Die Dachbegrünung besteht aus mehreren Schichten.
Damit ein hochwertiges Gründach entstehen kann, sollte die gesamte Aufbauhöhe mindestens 12 cm betragen
und chemisches Wurzelgift (Herbizid) darf nicht verwendet werden. Das Dachgrün ist leicht herzustellen und
die Pflege ist minimal.

Worauf muss bei der Kombination geachtet werden?

Damit eine PV-Anlage optimal funktionieren kann, darf sie nicht verschattet werden. Daher sollte der
Abstand zwischen der Substratoberfläche und der Unterkante des PV-Moduls mindestens 20 bis 30
Zentimeter betragen. Um dies zu erreichen, müssen die Module in der Regel aufgeständert werden.
Je höher die Module aufgeständert sind, desto leichter können die Pflanzen unter den Modulen gepflegt
werden. Allerdings steigt dann auch die Windlast.

Skizze Aufbau mit nummerierten Einzelelementen
Quelle: Bundesverband GebäudeGrün e.V.
  1. 1. Solarmodul
  2. 2. Elektroleitung und Kabelkanal
  3. 3.Modul-Montagesystem mit Modultragschienen
  4. 4.Vegetation
  5. 5. Substrat
  6. 6. Basisplatte
  7. 7. Filtervlies
  8. 8. Dränageelement (optional, systemabhängig)
  9. 9. Schutzvlies
  10. 10. Wurzelfeste Dachabdichtung
  11. 11. Geeignete Unterkonstruktion

Welche Pflanzen eignen sich?

Geeignet sind robuste Pflanzen, die an die extremen Standorteigenschaften auf dem Dach angepasst sind
und sich daher selbst erhalten.
Hierfür sind niederwüchsige Mager-, Trockenrasen- und Sedum bzw. Moosarten in Verbindung mit
schadstoffreien und zertifizierten Dachbegrünungssubstrat ohne Kompostzugabe zu verwenden.

Ist eine Begrünung bei allen Ausrichtungen der PV-Anlage möglich?

Grundsätzlich ist eine Dachbegrünung für jede Art der Ausrichtung möglich. Dabei sollte möglichst
ein Abstand von 80 Zentimetern zwischen den Modulen liegen, damit eine Pflege ohne größere
Beeinträchtigungen möglich ist. Ein Abstand von 50 Zentimetern sollte auf keinen Fall unterschritten
werden. Die Wuchshöhe der Pflanzen muss entsprechend angepasst werden. An niedrigen
Kanten sollten die Pflanzen nicht so hoch wachsen, damit es nicht zur Verschattung kommt

Skizze von 3 Modulen in Schmetterling Ausrichtung

Welcher Neigungswinkel sollte gewählt werden?

Bei der Aufständerung der Photovoltaikmodule ist nicht nur die Ausrichtung sondern auch der Neigungswinkel besonders zu beachten, um den bestmöglichen Ertrag zu erzielen. Je nach Ausrichtung der Anlage unterscheiden sich die optimalen Neigungswinkel.
 
In Deutschland liegt der optimale Neigungswinkel bei etwa 30 Grad, wenn die Anlage nach Süden ausgerichtet ist. Oft bedeuten Abweichungen von diesem Optimum aber nur geringe Ertragsminderungen. Ein Neigungswinkel von 15 bis 55 Grad südlicher Ausrichtung erzielt beispielsweise immer noch gute Ergebnisse.
 
Je nach Ausrichtung, also beispielsweise Ost-West-Ausrichtung, ändert sich der optimale Neigungswinkel. Um für Ihre Anlage die ertragreichste Lösung herauszufinden, empfehlen wir Ihnen das Beratungsangebot der Energieagentur des Landkreises Ludwigsburg

Werden das Gründach oder die PV-Anlage finanziell gefördert?

Es gibt immer wieder Möglichkeiten der finanziellen Förderung. Aktuelle Informationen dazu finden Sie
auf dieser Webseite.

Wie oft muss eine Wartung erfolgen?

Mindestens einmal pro Jahr sollte die PV-Anlage geprüft und die Dachbegrünung gepflegt werden.
Hierbei wird die PV-Anlage auf eventuelle Schäden untersucht und die Pflanzen der Dachbegrünung
werden zurückgeschnitten. Im Zuge der Wartung sollten auch Baumsämlinge entfernt werden.

Welche unterschiedlichen Systeme einer einfachen Dachbegrünung gibt es?

Es handelt sich bei dieser Art von Begrünung immer um naturnahe Bepflanzung mit Pflanzenarten, die an die extremen Standorteigenschaften auf dem Dach angepasst sind und sich daher selbst erhalten. Das bedeutet, dass die Dachbegrünung einfach hergestellt werden kann und sich der Aufwand für die Pflege in Grenzen hält.
Zur Realisierung einer einfachen Dachbegrünung (auch extensive Dachbegrünung genannt) gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.

Wie können Verschattungen vermieden werden?

Damit eine Photovoltaik-Anlage optimal funktionieren kann, darf diese nicht verschattet werden. Aus diesem Grund sollte der Abstand zwischen der Substratoberfläche und der Unterkante des Photovoltaik -Moduls mindestens 20-30 cm betragen. Um dies zu erreichen, müssen die Module i.d.R. aufgeständert werden. Außerdem sollten Pflanzen mit einer niedrigen Wuchshöhe zum Einsatz kommen. Direkt vor dem Photovoltaik-Modul sollte nur eine dünne Substratschicht aufgeschüttet werden (5-8 cm) damit an dieser Stelle keine höherwüchsigen Pflanzen wachsen.

Die Schicht, in der später die Pflanzen wurzeln werden, wird als Substratschicht oder Vegetationstragschicht bezeichnet. Diese Schicht kann entweder durchgehend auf einer Höhe (8-10 cm) eingebaut werden oder „in Wellen“. Bei der Wellenform wird die Substrathöhe so aufgebaut, dass diese vor den Photovoltaik- Modulen möglichst niedrig (ca. 6 cm) und unter den Modulen höher ist (ca. 15 cm).

Informationen zum Download

  • Dachbegrünung und Photovoltaik - eine starke Kombination: Die wichtigsten Informationen in einem Flyer (926 KB)
  • Solar-Gründach - Photovoltaik und Dachbegrünung zusammen realisieren: Infoblatt (1,4 MB) vom PV-Netzwerk Baden-Württemberg
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